Vatikan veröffentlicht umfassende Leitlinien zu KI

Der Vatikan hat eine ausführliche Orientierungshilfe zum ethischen Umgang mit künstlicher Intelligenz vorgelegt. Das am 28. Januar 2025 von der Glaubenskongregation und dem Dikasterium für Kultur und Bildung veröffentlichte Dokument „Antiqua et nova“ befasst sich mit dem Verhältnis zwischen künstlicher und menschlicher Intelligenz.

Die 117 Abschnitte umfassende Schrift betont, dass KI zwar ein wertvolles Werkzeug sei, aber niemals der menschlichen Intelligenz gleichgestellt werden dürfe. Das Dokument behandelt zentrale Bereiche wie Bildung, Gesundheitswesen, Kriegsführung, Datenschutz und Umweltfragen.

Die Kardinäle Víctor Manuel Fernández und José Tolentino de Mendonça unterstreichen in dem Dokument, dass KI unter menschlicher Kontrolle bleiben und dem Gemeinwohl dienen müsse. Sie warnen vor einem „technokratischen Paradigma“, das technologische Lösungen als Allheilmittel betrachtet.

Der Vatikan spricht sich klar gegen autonome Waffensysteme aus und fordert ein Verbot ihrer Entwicklung. Zudem warnt das Dokument vor der Gefahr wachsender sozialer Ungleichheit durch KI und kritisiert die Konzentration der KI-Macht bei wenigen Unternehmen.

Im Bildungsbereich betont die Orientierungshilfe, dass KI die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden ergänzen, aber nicht ersetzen dürfe. Für das Gesundheitswesen wird festgelegt, dass die Entscheidungsverantwortung bei den medizinischen Fachkräften bleiben müsse.

Das Dokument warnt vor dem Einsatz von KI zur Abwertung menschlicher Arbeit. Es fordert Arbeitsplatzsicherheit und gerechte Löhne im Kontext zunehmender KI-Nutzung am Arbeitsplatz.

Beim Thema Datenschutz betont der Vatikan die Notwendigkeit, persönliche Daten zu schützen und übermäßige Überwachung zu verhindern. Das Dokument warnt auch vor sozialen Bewertungssystemen, die menschliche Entwicklungsmöglichkeiten einschränken könnten.

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