Neuer Standard soll KI-Unternehmen für Webinhalte zur Kasse bitten

Eine Allianz großer Web-Publisher wie Reddit, Yahoo und Quora hat einen neuen Standard namens Really Simple Licensing (RSL) vorgestellt. Er soll es Webseitenbetreibern ermöglichen, von KI-Unternehmen Geld für die Nutzung ihrer Inhalte als Trainingsdaten zu verlangen.

Der RSL-Standard erweitert das bekannte `robots.txt`-Protokoll, eine Datei mit Anweisungen für Webcrawler. Wie The Verge berichtet, können Publisher damit nun konkrete Lizenzbedingungen festlegen. Mögliche Modelle sind Abonnements, eine Gebühr pro Zugriff durch einen Bot („Pay-per-Crawl“) oder eine Vergütung, wenn ein KI-Modell die Inhalte zur Erstellung einer Antwort nutzt („Pay-per-Inference“).

Hinter der Initiative steht die neu gegründete Rechteorganisation RSL Collective. Ihr Mitgründer Eckart Walther erklärte, das Ziel sei „ein neues, skalierbares Geschäftsmodell für das Web“. Das Kollektiv will den Lizenzierungsprozess vereinfachen, damit jeder Urheber für seine Arbeit bezahlt wird, ohne individuelle Verträge aushandeln zu müssen.

Der Erfolg des Systems hängt davon ab, ob KI-Unternehmen es akzeptieren. RSL allein blockiert keine Bots. Die Organisation arbeitet aber mit Partnern wie dem Content Delivery Network Fastly zusammen, um den Zugang zu Webseiten zu kontrollieren. Mitgründer Doug Leeds sagte, das Kollektiv werde Lizenzen auch gemeinschaftlich rechtlich durchsetzen und vergleicht das System mit Verwertungsgesellschaften für Musikrechte wie der ASCAP.

Ein ähnliches Ziel verfolgt Cloudflares „Pay Per Crawl“-Initiative. Lies mehr darüber, warum der Cloudflare-Chef AI-Crawler zur Kasse bitten will.

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