Trotz enormer Börsenbewertungen und schneller Verbreitung von KI-Technologien bleiben konkrete wirtschaftliche Erfolge bisher aus. Dies geht aus einer aktuellen Bloomberg-Analyse hervor, die die Diskrepanz zwischen Markteuphorie und realem Wirtschaftseinfluss untersucht.
Die Arbeitsproduktivität in den USA ist seit der Vor-Corona-Zeit nur um jährlich 1,86% gestiegen. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Produktivitätswachstum von 3,3%, das während der Internet-Revolution der 1990er Jahre erreicht wurde.
Experten skizzieren drei mögliche Szenarien:
- Goldman Sachs prognostiziert einen BIP-Zuwachs von 2,3% bis 2034,
- McKinsey geht von 5-13% bis 2040 aus.
- Der Nobelpreisträger Daron Acemoglu erwartet hingegen nur einen BIP-Beitrag von 1% innerhalb eines Jahrzehnts.
Die Adoptionsrate von KI ist zugleich bemerkenswert: 40% der US-Erwachsenen nutzen KI bereits nach zwei Jahren – deutlich schneller als bei früheren Technologien. Erste Studien zeigen positive Einzelergebnisse, etwa eine 56% höhere Effizienz bei Programmierern mit GitHub Copilot.
Das chinesische Unternehmen DeepSeek sorgte kürzlich für Aufsehen mit der Ankündigung, fortschrittliche KI-Modelle zu deutlich niedrigeren Kosten entwickeln zu können. Dies löste Kursverluste bei US-Technologieaktien aus, könnte aber die wirtschaftliche Integration von KI durch sinkende Implementierungskosten beschleunigen.
Historische Erfahrungen zeigen, dass technologische Revolutionen Zeit brauchen, bis sie sich in Produktivitätsdaten niederschlagen. Der wirtschaftliche Einfluss des Personal Computers wurde etwa erst ein Jahrzehnt nach seiner Einführung in den Statistiken sichtbar.