OpenAI’s Atlas und Perplexity’s Comet stellen Medienunternehmen vor neue Herausforderungen. Die KI-Browser können auf Bezahlinhalte zugreifen, die für herkömmliche KI-Schnittstellen gesperrt sind. Das berichtet die Columbia Journalism Review.
Die Browser sind erfolgreich, weil sie in Website-Protokollen wie menschliche Nutzer erscheinen. Automatisierte Crawler identifizieren sich mit digitalen IDs, die Verlage blockieren können. KI-Browser wie Atlas und Comet tarnen sich jedoch als gewöhnliche Chrome-Sitzungen. Eine Blockade würde daher auch legitime menschliche Zugriffe verhindern.
Viele Verlage nutzen clientseitige Paywalls. Diese laden den vollständigen Text, verbergen ihn aber hinter Abonnement-Aufforderungen. KI-Agenten können diesen versteckten Inhalt lesen. Selbst serverseitige Paywalls werden angreifbar, sobald ein eingeloggter Nutzer dem KI-Browser Zugang gewährt.
OpenAI erklärt, dass Atlas Browsing-Daten nicht zum Trainieren von Modellen nutzt. Eine Ausnahme besteht, wenn Nutzer Browser-Erinnerungen aktivieren. Unklar bleibt jedoch, wie viel das Unternehmen aus Bezahlinhalten lernt, die Nutzer für Agenten freischalten.
Die Columbia Journalism Review stellte fest, dass Atlas Inhalte von Verlagen meidet, die OpenAI verklagen. Bei Aufforderungen zu gesperrten Artikeln nutzt Atlas Umgehungslösungen. Der Browser rekonstruiert Inhalte durch Informationen aus Tweets, syndizierten Versionen und verwandter Berichterstattung. Bei Artikeln der New York Times fasst er stattdessen Berichte alternativer Medien zusammen. Mehrere davon haben Lizenzvereinbarungen mit OpenAI.
Verlage stehen vor einem Dilemma. Selbst wenn sie KI-Agenten erfolgreich blockieren, leiten diese Nutzer zu konkurrierenden Quellen um. Traditionelle Schutzmaßnahmen wie Paywalls und Crawler-Blockaden reichen nicht mehr aus.
