Google hat die Schlagzahl bei der KI-Entwicklung sichtbar erhöht. Zugleich vereint das Unternehmen seine Aktivitäten unter der Marke „Gemini“. Der ChatGPT-Konkurrent Google Bard hört deshalb nun auf den Namen Google Gemini und die proprietären KI-Modelle heißen ebenfalls Gemini.
Bislang nutzte Googles Chatbot das „Gemini Pro“ KI-Modell, nun ist außerdem „Gemini Ultra“ in seiner Version 1.0 verfügbar, sofern man $20/Monat bezahlt. Das ist grob vergleichbar mit ChatGPT Plus und GPT-4. Aber nur grob, denn die Suchmaschine kombiniert dieses Angebot mit seinem „Google One“-Abo, weshalb man bspw. auch 2 TB Cloudspeicher und andere Vorteile bekommt. Wer also bereits „Google One Premium“ für $9,99/Monat hat, bezahlt $10/Monat extra für das leistungsfähigste KI-Angebot. Das dürfte für viele Interessenten ein gutes Argument sein.
Ähnlich wie GPT-4 ist Gemini Ultra „multi modal“, es kommt also nicht nur mit Text zurecht, sondern kann außerdem hochgeladene Bilder verarbeiten und interpretieren, Links besuchen, und Bilder mit Googles Imagen 2 erstellen. Hier findest du einen Vergleich.
Google ist zudem ähnlich wie Microsoft dabei, den KI-Helfer in andere Angebote und Produkte zu integrieren. Ein Beispiel ist „Gemini for Google Workspace and Google Cloud“, ehemals bekannt als „Duet AI“. Gemini hilft hier etwa beim Schreiben von E-Mails oder fasst Dokumente zusammen.
Gemini findet sich außerdem in Apps für Android-Smartphones und iPhones. Android-Nutzer können Gemini sogar als Ersatz für den Google Assistant einsetzen. Hier ein Erfahrungsbericht.
Nicht zuletzt gibt Google eine Vorschau auf Gemini Pro in der Version 1.5. Es soll in seinen Fähigkeiten mit dem aktuellen Gemini Ultra vergleichbar sein und hat ein atemberaubend großes Kontextfenster von 1 Million Token. Dieser Wert bestimmt, wie viele Informationen die KI gleichzeitig überblicken kann. Zum Vergleich: OpenAIs aktuelles Spitzenprodukt GPT-4 Turbo schafft 128.000 Token, Anthropics Claude liegt bei 200.000.
Ein so großes Kontextfenster eröffnet neue Anwendungsfelder, da die KI etwa mit 10 Stunden Video oder zehntausenden Codezeilen zugleich arbeiten kann. Es ist nicht bekannt, ab wann Gemini 1.5 Pro der Allgemeinheit vorgestellt wird.
Quellen: Ars Technica, The Verge, TechCrunch, The Verge