Microsoft will mit seinen neuen Copilot+ PCs eine Ära einläuten, in der generative KI direkt auf dem Gerät und nicht mehr in der Cloud verarbeitet wird. Diese PCs verfügen über spezielle Hardware (Neural Processing Units, NPUs), um KI-Prozesse lokal zu bearbeiten. Die ersten Copilot+ Laptops, entwickelt in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie AMD, Intel, Qualcomm und großen OEMs, lassen sich ab sofort vorbestellen.
Microsoft führt zugleich mit „Recall“ ein neues Feature für Windows 11 auf diesen PCs ein, das alle Aktivitäten auf dem Computer aufzeichnet und durchsuchbar macht. Recall erstellt eine chronologische Zeitleiste, über die Nutzer frühere Aktionen, besuchte Webseiten, Meetings und mehr abrufen können.
Dieses neue Feature sorgt allerdings auch für Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit. Obwohl Microsoft betont, dass die Daten verschlüsselt und nur lokal auf dem Gerät gespeichert werden, vergleichen Kritiker die Funktion mit Spyware oder Keyloggern und befürchten Datenlecks bei Hackerangriffen oder Geräteverlust.
Weitere Neuigkeiten von Microsofts Entwicklerkonferenz „Build“:
Microsoft veröffentlicht seine kompakten Sprachmodelle der Phi-3-Familie für Entwickler und macht sie so für den Einsatz auf Laptops, Mobilgeräten und Wearables interessant. Die Modelle gibt es in drei Varianten mit bis zu 14 Milliarden Parametern. Zusätzlich stellt Microsoft Phi-3-vision vor, ein multimodales Modell, das visuelle Informationen wie Diagramme und Bilder verarbeiten und Fragen dazu beantworten kann.
Microsoft Edge integriert KI-gestützte Echtzeit-Übersetzung für Videosauf Plattformen wie YouTube, LinkedIn und Coursera. Die neue Funktion übersetzt gesprochene Inhalte sowohl durch Synchronisation als auch durch Untertitel.
Unternehmen können in Zukunft außerdem eigene „Copilot-Agenten“ erstellen, die beispielsweise IT-Support leisten, neue Mitarbeiter einarbeiten oder Daten einpflegen sollen. Ziel sei es, langweilige und repetitive Aufgaben zu automatisieren, ohne menschliche Arbeitsplätze zu gefährden.