Meinung: KI-Agenten fördern ein maschinenorientiertes Internet

Das Internet steht vor einem grundlegenden Wandel, da sich KI-Agenten von passiven Assistenten zu aktiven Entscheidungsträgern entwickeln. Dies erklärt Technologieexperte Justin Westcott von Edelman in einem Beitrag für VentureBeat. Das heutige Webdesign für menschliche Nutzer werde obsolet, wenn KI-Agenten alltägliche digitale Aufgaben übernehmen.

Aktuelle KI-Systeme wie ChatGPT, Copilot und Claude müssen noch mit Benutzeroberflächen arbeiten, die für Menschen gedacht sind. Sie klicken Buttons an und füllen Formulare aus. Westcott vergleicht dies damit, einem Roboter einen Handschuh anzuziehen und zu verlangen, er solle Finger vortäuschen. Für Maschinen ist dieser Ansatz höchst ineffizient.

Das nun entstehende maschinenorientierte Web wird Geschwindigkeit und Effizienz über optische Attraktivität stellen. Webseiten wandeln sich zu Datenendpunkten. APIs werden zu digitalen Schaufenstern. KI-Agenten müssen keine Produktseiten durchsuchen oder Bewertungen lesen. Sie bewerten Optionen sofort anhand von Nutzerpräferenzen und treffen Kaufentscheidungen.

Diese Entwicklung schafft neue Optimierungsprioritäten. Suchmaschinenoptimierung wird zur Maschinenoptimierung. Inhalte müssen zu strukturierten Daten werden, die KI schnell verarbeiten kann. Website-Erfolg hängt von Zugänglichkeit, Zuverlässigkeit und maschineller Lesbarkeit ab, nicht von ansprechendem Design.

Westcott prognostiziert zwei parallele Web-Versionen: eine visuelle Oberfläche für Menschen und ein schlankes System für Maschinen. Unternehmen mit früher KI-Anpassung erlangen erhebliche Vorteile. Binnen fünf Jahren werden KI-Agenten hunderte tägliche Nutzerentscheidungen treffen.

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