KI-Agenten, die selbstständig Aufgaben im Internet erledigen, könnten die direkte Interaktion von Menschen mit Webseiten stark verringern. In einem aktuellen Newsletter beschreibt der Web-Experte Jens Jacobsen, wie diese Technologie viele Webseiten zu einer unsichtbaren Infrastruktur im Hintergrund machen könnte. Ihre Rolle würde sich laut ihm davon wegbewegen, Menschen zu bedienen, und hin zur reinen Datenlieferung für KI-Systeme.
Jacobsen testete die neue Agenten-Funktion von ChatGPT mit der Aufgabe, eine Tischreservierung vorzunehmen. Der Agent navigierte eigenständig durch die Webseite des Restaurants, fand bei einem ausgebuchten Termin eine Alternative und füllte das Buchungsformular zur finalen Bestätigung aus.
Ausgehend von dieser Erfahrung skizziert Jacobsen zwei mögliche Zukunftsszenarien. In einem verlieren Webseiten als Benutzeroberflächen an Relevanz und dienen nur noch als Datenquellen für Agenten, die Routineaufgaben wie Reisebuchungen übernehmen. Im anderen Szenario bleiben Webseiten entscheidend für komplexe oder teure Käufe, bei denen Markenvertrauen und Emotionen eine Rolle spielen.
Jacobsen hält eine Mischform für am wahrscheinlichsten. Während Agenten Standardaufgaben übernehmen, werden Webseiten für wichtige Kaufentscheidungen umso bedeutender. Er rät Betreibern, sich darauf vorzubereiten. Sie sollten hochwertige, modulare Inhalte erstellen und ihre Daten so strukturieren, dass sie sowohl von KI-Agenten als auch von Menschen gut verarbeitet werden können.
