Die KI-Unternehmen Anthropic und OpenAI verfolgen grundlegend verschiedene Geschäftsstrategien, um im boomenden KI-Markt erfolgreich zu sein. Das berichtet Berber Jin für das Wall Street Journal und beruft sich dabei auf Finanzdokumente beider Firmen. Demnach könnte Anthropic durch einen vorsichtigeren Wachstumskurs deutlich schneller profitabel werden als sein Konkurrent OpenAI.
Laut den Dokumenten erwartet Anthropic, bereits im Jahr 2028 die Gewinnschwelle zu erreichen. OpenAI hingegen prognostiziert für dasselbe Jahr einen operativen Verlust von rund 74 Milliarden US-Dollar und rechnet erst für 2030 mit Gewinnen.
Die unterschiedlichen Prognosen spiegeln die Strategien der Unternehmen wider. OpenAI unter CEO Sam Altman investiert aggressiv in teure Rechenchips, Datenzentren und die Entwicklung neuer Produkte wie der Video-App Sora. Ein Sprecher von OpenAI erklärte, dass diese Investitionen nötig seien, um die hohe Nachfrage von Hunderten Millionen Nutzern zu bedienen.
Anthropic verfolgt einen zurückhaltenderen Ansatz. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Verkauf seines Chatbots Claude an Unternehmenskunden. Auf kostenintensive Bereiche wie die Erzeugung von Bildern und Videos verzichtet Anthropic bewusst. Auf diese Weise sollen die Ausgaben des Unternehmens stärker im Einklang mit den Einnahmen wachsen.
