KI-generierter „Workslop“ kostet Firmen Millionen an Produktivität

In Unternehmen, die generative künstliche Intelligenz einsetzen, zeichnet sich ein widersprüchlicher Trend ab. Obwohl Mitarbeiter die Technologie zunehmend nutzen, sehen viele Firmen keinen messbaren Nutzen aus ihren Investitionen. Die Harvard Business Review berichtet über ein Phänomen namens „Workslop“, das Forscher von BetterUp Labs und dem Stanford Social Media Lab als eine mögliche Ursache identifiziert haben.

Workslop beschreibt mit KI erstellte Arbeitsergebnisse, die professionell aussehen, denen aber die nötige Substanz oder der Kontext fehlt, um wirklich nützlich zu sein. Diese mit geringem Aufwand erstellten Inhalte verlagern die eigentliche Arbeit vom Ersteller auf den Empfänger. Kollegen müssen dann zusätzliche Zeit und Mühe investieren, um die Aufgabe zu verstehen, zu korrigieren oder komplett neu zu erledigen.

Das Problem ist weit verbreitet, wie eine laufende Umfrage unter über 1.150 US-Angestellten zeigt. 40 Prozent der Befragten gaben an, im letzten Monat Workslop erhalten zu haben. Im Durchschnitt verbrachten die Mitarbeiter fast zwei Stunden damit, jeden einzelnen Fall zu bearbeiten. Diese versteckten Kosten, von den Forschern als „Workslop-Steuer“ bezeichnet, belaufen sich auf geschätzte 186 US-Dollar pro Mitarbeiter und Monat. Für ein Unternehmen mit 10.000 Mitarbeitern könnte dies einen jährlichen Produktivitätsverlust von über neun Millionen US-Dollar bedeuten.

Über die finanziellen Folgen hinaus schadet Workslop den beruflichen Beziehungen und dem Vertrauen im Team. Etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer sahen Kollegen, die ihnen Workslop schickten, als weniger kreativ, fähig und zuverlässig an. Über ein Drittel hielt sie für weniger intelligent und vertrauenswürdig. In der Folge gaben 32 Prozent der Betroffenen an, in Zukunft weniger gern mit dieser Person zusammenarbeiten zu wollen.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, empfiehlt der Bericht, dass Führungskräfte keine pauschalen Anweisungen zur KI-Nutzung mehr geben sollten. Stattdessen sollten sie einen durchdachten und gezielten Einsatz der Technologie vorleben. Unternehmen sollten klare Richtlinien und bewährte Verfahren entwickeln, damit KI zur Verbesserung der Arbeit und nicht zu deren Vermeidung eingesetzt wird. Die Forscher raten, KI als Werkzeug für die Zusammenarbeit zu positionieren und nicht als Abkürzung für einzelne Aufgaben. Dieser Ansatz fördert eine Haltung, bei der Mitarbeiter KI zielgerichtet einsetzen, um ihre Arbeit zu verbessern, was letztlich die gemeinsamen Unternehmensziele unterstützt.

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