Eine Mehrheit der Amerikaner ist über den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz im Alltag eher besorgt als begeistert. Das berichtet Brian Kennedy für das Pew Research Center auf Basis einer aktuellen Umfrage. Die Menschen befürchten vor allem, dass KI die menschliche Kreativität und persönliche Beziehungen beeinträchtigen könnte.
Die Erhebung zeigt, dass 50 Prozent der Erwachsenen in den USA KI mit Sorge betrachten, während nur 10 Prozent mehr Begeisterung als Bedenken äußern. Diese Besorgnis ist seit 2021 gestiegen, als der Anteil noch bei 37 Prozent lag. Die am häufigsten genannte Befürchtung ist, dass KI die menschlichen Fähigkeiten schwächen wird.
Mehr als die Hälfte der Befragten, 53 Prozent, glaubt, dass KI die Fähigkeit zum kreativen Denken verschlechtern wird. Eine ähnlich große Gruppe von 50 Prozent meint, sie werde die Fähigkeit, bedeutungsvolle Beziehungen aufzubauen, negativ beeinflussen. Im Gegensatz dazu erwarten nur 16 Prozent eine Verbesserung der Kreativität und lediglich 5 Prozent eine Stärkung von Beziehungen durch KI.
Trotz dieser Bedenken sind die meisten Menschen offen für den praktischen Einsatz von KI. Fast drei Viertel der Erwachsenen geben an, sie wären bereit, sich von KI bei alltäglichen Aufgaben helfen zu lassen. Die Umfrage zeigt eine klare Trennlinie, wo der Einsatz von KI akzeptiert wird. Eine Mehrheit befürwortet ihre Nutzung für datenintensive Aufgaben wie Wettervorhersagen, die Suche nach Finanzkriminalität oder die Entwicklung neuer Medikamente.
Großen Widerstand gibt es jedoch gegen eine Rolle der KI in persönlichen Angelegenheiten. Etwa zwei Drittel der Amerikaner finden, KI sollte nicht beurteilen, ob sich zwei Menschen verlieben könnten. Ein noch größerer Anteil von 73 Prozent lehnt es ab, dass KI Ratschläge in Glaubensfragen gibt.
Die Studie verdeutlicht auch den starken Wunsch nach Transparenz. Eine deutliche Mehrheit von 76 Prozent hält es für sehr wichtig, erkennen zu können, ob Inhalte von einem Menschen oder einer KI erstellt wurden. Gleichzeitig traut sich mehr als die Hälfte der Amerikaner nicht zu, diesen Unterschied selbst zu erkennen.
Jüngere Erwachsene sind mit KI vertrauter als ältere Generationen. Die Umfrage ergab, dass 62 Prozent der unter 30-Jährigen viel über KI gehört haben, verglichen mit 32 Prozent der über 65-Jährigen. Interessanterweise sind es gerade diese jungen Erwachsenen, die überdurchschnittlich oft glauben, dass KI der Kreativität und der Fähigkeit zum Aufbau von Beziehungen schaden wird.