Das auf künstliche Intelligenz spezialisierte Unternehmen Perplexity hat einen neuen Webbrowser namens Comet vorgestellt. Laut der offiziellen Pressemitteilung zielt das Produkt darauf ab, die Internetnutzung grundlegend zu verändern. Dies soll durch die tiefe Integration eines KI-Assistenten in das Surferlebnis erreicht werden.
Über die Veröffentlichung und einen ersten Praxistest berichtete Maxwell Zeff für TechCrunch. Die zentrale Funktion von Comet ist der neue Comet Assistant. Dieser KI-Agent soll jederzeit verstehen, was ein Nutzer auf einer Webseite sieht. Dadurch kann er Aufgaben ausführen und Fragen beantworten, ohne dass der Nutzer den Tab wechseln oder Informationen kopieren muss. Perplexity beschreibt dies als einen Wandel von reiner Navigation hin zu einer denkähnlichen, kognitiven Interaktion mit dem Web.
Der Assistent kann Inhalte zusammenfassen, Informationen über verschiedene Webseiten hinweg vergleichen und mehrstufige Arbeitsabläufe automatisieren. Laut Perplexity können Nutzer Comet bitten, auf Basis von angezeigten Informationen etwa ein Meeting zu buchen oder eine E-Mail zu senden. Das Ziel des Unternehmens ist es, so der CEO Aravind Srinivas im TechCrunch-Bericht, eine Art „Betriebssystem für das Web“ zu schaffen. Es soll Nutzer über verschiedene Anwendungen und Webseiten hinweg unterstützen und so die Dominanz von Google bei Suche und Browsern herausfordern.
Comet betritt einen umkämpften Markt. Google hat seinen Chrome-Browser ebenfalls mit KI-Funktionen ausgestattet und auch andere Firmen wie The Browser Company haben KI-zentrierte Browser veröffentlicht. Perplexity erhofft sich Vorteile aus der bestehenden Nutzerbasis und seinem Bestreben, genaue, mit Quellen belegte Antworten zu liefern. Das Unternehmen gibt an, dass seine Suchprodukte in einem der letzten Monate ein deutliches Wachstum mit einer Steigerung der Anfragen von über 20 Prozent im Vergleich zum Vormonat verzeichneten.
Ein erster Test von Comet durch TechCrunch zeigte jedoch sowohl vielversprechende Ansätze als auch erhebliche Schwächen. Der Reporter empfand den Assistenten als nützlich für einfache, kontextbezogene Aufgaben, etwa das Beantworten von Fragen zu einem Video oder einem Dokument. Er vereinfachte simple Arbeitsabläufe durch den ständigen Zugriff auf den Bildschirminhalt.
Bei komplexeren Anfragen versagte der Assistent jedoch. Als er beispielsweise gebeten wurde, einen Flughafenparkplatz nach bestimmten Kriterien zu finden und zu buchen, halluzinierte der KI-Agent und gab falsche Daten für die Reservierung ein. Solche Zuverlässigkeitsprobleme seien laut des Berichts ein verbreitetes Problem bei aktuellen KI-Agenten. Sie verhindern, dass diese für komplexe Aufgaben vertrauenswürdig sind. Der Test hob zudem hervor, dass die volle Nutzung des Assistenten weitreichende Berechtigungen für persönliche Daten erfordert. Dazu gehören der Zugriff auf den Bildschirm, das Senden von E-Mails und der Kalenderzugriff, was bei einigen Nutzern Datenschutzbedenken auslösen könnte.
Comet ist zunächst für Abonnenten des Premium-Angebots Perplexity Max verfügbar (200 US-Dollar/Monat). Das Unternehmen plant, Nutzern auf einer Warteliste im Laufe des Sommers schrittweise Zugang zu gewähren.