Bericht: Journalisten werden für das Training von KI-Modellen großer Tech-Konzerne angeworben

Große Technologieunternehmen wie Meta und OpenAI rekrutieren verstärkt Journalisten für das Training ihrer KI-Sprachmodelle. Wie Andrew Deck für NiemanLab berichtet, wirbt besonders die Firma Outlier, eine Tochtergesellschaft von Scale AI, aktiv um Medienfachleute und bietet ihnen flexible Fernarbeit zu Stundensätzen von etwa 35 Dollar an.

Für viele Journalisten kommt dieses Angebot zur richtigen Zeit. Die US-Medienbranche strich 2024 fast 5.000 Stellen, während Freelance-Aufträge immer seltener werden. Sowohl Berufseinsteiger als auch erfahrene Reporter nutzen diese Gelegenheit als Zusatzverdienst oder vollständigen Ersatz für traditionelle Medienjobs.

Die Aufgaben umfassen hauptsächlich das Überprüfen von KI-generierten Inhalten auf Faktentreue und das Bewerten von Antworten aus Chatbots wie ChatGPT oder Meta AI. Die Arbeiter analysieren echte Chat-Verläufe und bewerten die Genauigkeit der KI-Antworten.

Joe Osborne, Sprecher von Scale AI, bestätigte, dass das Unternehmen gezielt Journalisten anwirbt, da ihre Schreib- und Textverständnisfähigkeiten besonders wertvoll sind. Zusätzlich werden Journalisten mit Kenntnissen in weniger verbreiteten Sprachen gesucht, um die multilingualen Fähigkeiten der Modelle zu verbessern.

Einige Journalisten äußern jedoch Bedenken, zur Entwicklung von Technologien beizutragen, die potenziell ihre eigenen Arbeitsplätze gefährden könnten. Andere berichten von unregelmäßigen Arbeitsangeboten und der Konfrontation mit verstörenden Inhalten ohne ausreichende Unterstützung.

Trotz dieser Vorbehalte sehen viele Medienschaffende in dieser Arbeit eine Chance, wertvolle Erfahrungen mit KI-Tools zu sammeln und gleichzeitig ein Einkommen in einem herausfordernden Arbeitsmarkt zu sichern.

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