Ein chinesisches Forschungsteam hat ein System namens MemOS entwickelt. Es soll künstlicher Intelligenz ein dauerhaftes, menschenähnliches Gedächtnis verleihen. Laut eines Berichts von Michael Nuñez in VentureBeat löst die Technologie ein Kernproblem, bei dem KI-Modelle Informationen zwischen Interaktionen vergessen.
Heutige KI-Assistenten können sich oft nicht an frühere Gespräche erinnern. Die Forscher bezeichnen dies als „Gedächtnis-Silo“. Dadurch gehen die Vorlieben eines Nutzers oder früher besprochene Details bei Beginn einer neuen Sitzung verloren. Eine Ausnahme ist ChatGPTs erweiterte Gedächtnisfunktion.
Das neue System behandelt den Speicher wie eine zentrale Ressource. Es funktioniert ähnlich wie ein Computer-Betriebssystem, das die Rechenleistung verwaltet. Dieser Ansatz ermöglicht es der KI, aus Erfahrungen zu lernen und sich weiterzuentwickeln, so die Forscher.
In ihrer wissenschaftlichen Veröffentlichung berichtet das Team, dass MemOS bestehende Methoden deutlich übertrifft. Bei Aufgaben zum zeitlichen schlussfolgern zeigte es eine Leistungssteigerung von 159 Prozent im Vergleich zu den Speichersystemen von OpenAI. Die Architektur macht KI-Erinnerungen zwischen verschiedenen Anwendungen und Geräten übertragbar.
Die Forscher stellen sich zudem einen zukünftigen Marktplatz für „bezahlte Speichermodule“ vor. Experten könnten so ihr Fachwissen in Einheiten verpacken, die in KI-Systeme installiert werden. Das Team hat den Code als Open-Source-Projekt veröffentlicht, um eine schnelle Verbreitung zu fördern.
