Fanfiction-Schreiber organisieren Widerstand gegen KI-Unternehmen, die ihre Geschichten ohne Erlaubnis abgreifen. Der Konflikt verschärfte sich im April, als ein Nutzer 12,6 Millionen Fanfiction-Storys von Archive of Our Own sammelte und auf die KI-Plattform Hugging Face hochlud.
Journalistin Decca Muldowney berichtete für The Verge über die Kontroverse. Autoren entdeckten ihre Werke im Datensatz durch eine von Fans erstellte Suchmaschine. Sie überschwemmten Hugging Face mit Beschwerden. Die Plattform entfernte den Datensatz nach Löschungsaufforderungen. Der Sammler lud ihn jedoch auf Seiten in Russland und China erneut hoch.
Star Wars-Fanfiction-Autorin Nikki fand über 70 ihrer Geschichten in den gesammelten Daten. „Es ist im Kern Diebstahl“, sagte sie The Verge. „Es gibt keine ethische Nutzung von etwas, das auf gestohlener Arbeit basiert.“ Besonders bitter war die Entdeckung, dass sogar ein Anti-KI-Essay, den sie mitverfasst hatte, gesammelt wurde.
Fanfiction-Autoren teilen ihre transformative Werke basierend auf bestehenden Charakteren kostenlos. Dieser gemeinschaftsgetriebene Ansatz kollidiert mit der kommerziellen Nutzung gesammelter Inhalte durch KI-Firmen.
Der Sammler, ein 18-jähriger russischer Student, behauptete „legitime Forschungszwecke“ zu haben. KI-Forscherin Alex Hanna bezweifelte diese Erklärung. Große Textdatensätze auf Plattformen wie Hugging Face trainieren typischerweise Sprachmodelle.
Autoren koordinieren weiterhin Löschungsaktionen gegen das „Whack-a-Mole“-Problem der KI-Ausbeutung ihrer unbezahlten kreativen Arbeit.