OpenAI hat zwei neue Open Source Sprachmodelle veröffentlicht, gpt-oss-120B und gpt-oss-20B. Es ist die erste bedeutende Open Source Veröffentlichung des Unternehmens seit 2019. Die ersten Reaktionen aus der KI-Community sind jedoch stark gespalten, wie Carl Franzen für VentureBeat berichtet.
Befürworter bezeichnen die Veröffentlichung als einen wichtigen Schritt für Open Source KI im Westen. Experten wie Simon Willison lobten die Effizienz der Modelle und ihre gute Leistung bei Logik, Mathematik und Programmieraufgaben. Eine unabhängige Analysefirma nannte gpt-oss-120B das „intelligenteste amerikanische Open Weights Modell“. Bemerkenswert ist auch die Zugänglichkeit: Ein Modell ist für den Betrieb auf einem einzelnen Server-Grafikprozessor ausgelegt, das andere für handelsübliche Laptops.
Kritiker weisen jedoch auf erhebliche Mängel hin. Die Modelle bleiben hinter führenden Open Source Alternativen aus China zurück. Mehrere Nutzer berichteten, dass die Modelle zwar in technischen Tests glänzen, aber bei kreativen Schreibaufgaben und bei Anfragen, die Allgemeinwissen erfordern, versagen. Einige, wie der KI-Forscher Teknium, bezeichneten die Veröffentlichung als „eine echte Enttäuschung“. Es wird vermutet, dass OpenAI die Modelle hauptsächlich mit synthetischen Daten trainiert hat, um Urheberrechtsprobleme zu umgehen. Dies könnte ihr Wissen über die reale Welt eingeschränkt haben. Tests von Drittanbietern zeigten zudem schlechte Ergebnisse beim mehrsprachigen Verständnis und eine Tendenz, bestimmte Nutzeranfragen abzulehnen.
Das Urteil ist vorerst geteilt. Die Veröffentlichung ist ein Meilenstein für die Zugänglichkeit, aber der praktische Nutzen und die langfristige Bedeutung werden davon abhängen, wie Entwickler die neuen Werkzeuge einsetzen.