Apple entwickelt KI-Suchmaschine als Konkurrenz zu ChatGPT und Perplexity

Apple arbeitet an einem eigenen KI-gestützten Websuchsystem, das nächstes Jahr in Siri integriert werden soll. Der Schritt stellt eine direkte Herausforderung für KI-Suchkonkurrenten wie OpenAIs ChatGPT und Perplexity AI dar. Das berichtet Bloomberg-Journalist Mark Gurman.

Das neue System trägt intern den Namen „World Knowledge Answers“. Es soll im Frühjahr 2025 als Teil einer umfassenden Siri-Überarbeitung veröffentlicht werden. Apple-Manager bezeichnen es als „Antwortmaschine“, die Nutzern ermöglicht, direkt über Siri im Internet nach Informationen zu suchen.

Das Suchwerkzeug wird große Sprachmodelle verwenden. Es soll KI-gestützte Zusammenfassungen liefern, um Ergebnisse verständlicher und genauer zu machen als die aktuellen Siri-Funktionen. Apple plant auch, die Technologie später in den Safari-Browser und die Spotlight-Suchfunktion zu integrieren.

In einer bedeutenden strategischen Wendung hat Apple eine formelle Vereinbarung mit Google getroffen. Das Unternehmen will ein speziell entwickeltes Gemini-Modell testen, um das neue Siri zu unterstützen. Das Google-Modell würde auf Apples eigenen Private Cloud Compute Servern laufen.

Craig Federighi, Apples Software-Chef, sagte kürzlich zu Mitarbeitern, die Siri-Überarbeitung habe das Unternehmen in die Lage versetzt, „ein viel größeres Upgrade zu liefern als wir uns vorgestellt hatten“. Das neue System besteht aus drei Kernkomponenten: einem Planer für Nutzereingaben, Suchsystemen für Web- und Geräteinhalte sowie einem Zusammenfassungstool.

Google war nicht Apples erste Wahl für die KI-Partnerschaft. Anthropics Claude-Modell hatte in Apples Qualitätsbewertungen geführt. Das Unternehmen verlangte jedoch mehr als 1,5 Milliarden Dollar jährlich für seine Technologie. Google bot günstigere finanzielle Bedingungen.

An Apples Suchinitiative arbeiten mehrere Teams im Unternehmen mit. Mike Rockwell, Erfinder des Vision Pro Headsets, leitet das Projekt unter Federighi. Der ehemalige Siri-Chef Robby Walker treibt das Vorhaben unter KI-Abteilungsleiter John Giannandrea voran.

Die Entwicklung erfolgt zu einer Zeit, in der traditionelle Suchmaschinen neuen Herausforderungen gegenüberstehen. Apple-Servicemanager Eddy Cue sagte früher dieses Jahr aus, dass Google-Suchanfragen von Apple-Geräten erstmals in 20 Jahren zurückgegangen seien.

Apple erwog auch, Suchstartups zu kaufen. Das Unternehmen prüfte im Sommer ernsthaft den Erwerb von Perplexity, verfolgt aber kein Angebot mehr. Stattdessen wird Apples eigenes Suchprodukt direkt mit Perplexity konkurrieren.

Das Unternehmen kämpft intern mit Herausforderungen bei der Technologieentwicklung. Apples Foundation Models Team hat bedeutende Personalabgänge erlebt. Etwa 10 Mitglieder wechselten zu Meta, nachdem Teamleiter Ruoming Pang für ein 200-Millionen-Dollar-Paket gegangen war.

Apples Suchpläne sind Teil einer breiteren KI-Comeback-Strategie. Die neuen Funktionen sind für iOS 26.4 geplant, das frühestens im März 2025 erwartet wird.

Foto: Cemrecan Yurtman, Pexels

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