Dario Amodei, CEO von Anthropic, prognostiziert, dass künstliche Intelligenz bereits 2026 die kollektive Intelligenz „eines Landes voller Genies“ erreichen wird. Wie Michael Nuñez für VentureBeat berichtet, kritisierte Amodei den kürzlich abgehaltenen AI Action Summit in Paris als „verpasste Chance“ für wirksame KI-Regulierung.
Der Anthropic-Chef identifizierte drei zentrale Herausforderungen: die Führungsrolle demokratischer Länder in der KI-Entwicklung, die Bewältigung von Sicherheitsrisiken und die Vorbereitung auf wirtschaftliche Umwälzungen. Er warnte besonders vor der Gefahr, dass autoritäre Staaten durch KI militärische Überlegenheit erlangen könnten.
Anthropic selbst setzt auf Transparenz und führte einen Economic Index ein, der die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt verfolgt. Dies steht im Gegensatz zur verschlosseneren Haltung anderer KI-Unternehmen.
Der Pariser Gipfel offenbarte Unstimmigkeiten in der internationalen KI-Regulierung. Die USA und Großbritannien verweigerten ihre Unterschrift unter die Gipfelerklärung. Der amerikanische Vizepräsident JD Vance lehnte die europäischen Regulierungsvorschläge als überzogen ab.
Amodeis Zeitplan deutet darauf hin, dass die gegenwärtigen Kontrollmechanismen für künftige KI-Systeme nicht ausreichen könnten. Seine Warnung unterstreicht die Dringlichkeit, internationale Regelungen zu etablieren, bevor die KI-Entwicklung die Regulierungsfähigkeit überholt.