Für die zweite Staffel der Serie „House of David“ auf Amazon Prime wurden zwischen 350 und 400 Szenen mit generativer künstlicher Intelligenz erstellt. Das ist mehr als viermal so viel wie in der ersten Staffel, wie Kat Tenbarge für das Magazin WIRED berichtet. Serienschöpfer Jon Erwin sagte, seine Produktionsfirma The Wonder Project habe KI eingesetzt, um aufwendige Szenen zu realisieren, die das Budget sonst überschritten hätten.
Die Technologie kam vor allem für Schlachtszenen mit großen Menschenmengen zum Einsatz, aber auch für Landschaften, Festungen und Brände. Erwin erklärte, die Kosten für die Erstellung dieser Szenen mit KI seien im Vergleich zu traditionellen visuellen Effekten (VFX) „winzig“. Sein Team habe dafür 10 bis 15 verschiedene Werkzeuge von Anbietern wie Runway, Luma, Google und Adobe kombiniert.
Während das biblische Drama bei seinem christlichen Zielpublikum erfolgreich ist, wird der Einsatz von KI in der Filmproduktion in Hollywood kontrovers diskutiert. Persönlichkeiten wie der Regisseur Guillermo del Toro äußerten sich ablehnend. Die Regisseurin Justine Bateman sagte gegenüber WIRED, KI löse kein Problem in einer Branche mit mehr Arbeitskräften als Jobs, sondern diene nur der Steigerung von Profitmargen.
Erwin hingegen sieht in der KI eine grundlegende Veränderung, die durch niedrigere Kosten mehr Projekte ermöglichen werde. Er geht offen mit dem Einsatz der Technologie um und ermutigt andere Filmschaffende, dies ebenfalls zu tun. Laut der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA verfolgen die großen Studios bei der Implementierung von KI derzeit noch einen vorsichtigen Ansatz.
