ChatGPTs neue Bildfunktion: Was macht diese Bild-KI so besonders?

ChatGPTs neuer Bildgenerator ist nicht nur ein Upgrade – er verändert grundlegend, wie KI Bilder erstellt. Das bedeutet: Exaktere Resultate, bessere Handhabung komplexer Szenen und lesbarer, verwendbarer Text im Bild selbst. Das ist ein erheblicher Fortschritt, wenn du im Bereich Design, Content-Erstellung, Marketing oder in einem anderen visuellen Bereich arbeitest. Während andere Bildgeneratoren ebenfalls große Fortschritte gemacht haben, ist dies der erste, der sich für Grafikdesign-Aufgaben wie Poster, UI-Mockups oder Buchcover eignet. Zumindest kann er sehr gut aussehende erste Entwürfe liefern.

In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie dieses neue System funktioniert und warum es besonders nützlich für Kreativprofis wie dich und mich ist. Ob du bereits KI-Bildtools verwendet hast oder einfach nur neugierig bist, was als Nächstes kommt: dieses Tool ist einen Versuch wert.

Eine neue Generation der Bildgenerierung

Schauen wir als erstes einmal (kurz!) unter die Haube. Keine Sorge: Ich werde es nicht zu technisch angehen. Ich finde es aber hilfreich, zumindest einige der Grundlagen zu kennen, um besser zu verstehen, was dieses Tool besonders macht und warum es bestimmte Stärken und Schwächen hat. Es wird dabei nicht zuletzt deutlich, warum es sich spürbar von seinen Wettbewerbern unterscheidet.

Also: Die meisten KI-Bildtools, wie Midjourney, DALL·E oder Ideogram, verwenden einen Prozess namens Diffusion. Vereinfacht ausgedrückt beginnen sie mit einem unscharfen visuellen Rauschen und verfeinern das Schritt für Schritt, bis ein erkennbares Bild entsteht. Das funktioniert gut, hat aber auch Grenzen, besonders wenn du spezifische Layouts haben möchtest, klaren Text benötigst oder Szenen mit mehreren, detaillierten Elementen umsetzen willst.

ChatGPTs neuer Bildgenerator arbeitet anders. Er baut das Bild Schritt für Schritt auf, ähnlich wie er Text schreibt. Das mag wie ein subtiler Unterschied klingen, hilft aber erheblich dabei, wie gut das Tool deine Anweisung versteht und umsetzt.

Du musst die technischen Details nicht kennen, um von dieser Veränderung zu profitieren. Wichtig ist, dass die Ergebnisse zuverlässiger und leichter zu kontrollieren sind. Das macht dieses Tool für kreative Arbeiten viel praktischer als frühere Versionen.

Was es von der Konkurrenz abhebt

Wenn du Tools wie Midjourney, Ideogram oder DALL·E benutzt hast, weißt du, dass sie einen weiten Weg zurückgelegt haben. Du kannst jetzt wunderschöne, detaillierte Bilder in einer Vielzahl von Stilen erhalten. Aber sie alle haben gewisse Grenzen. Das gilt besonders, wenn deine Anfrage komplexer wird.

Genau hier zeichnet sich ChatGPTs neuer KI-Bildfunktion aus.

ChatGPT ist viel besser darin, detaillierte Anweisungen zu befolgen. Bitte um einen rosa Stuhl neben einem blauen Tisch mit einem Waschbären, der eine Banane hält, und du bekommst genau das. Nicht etwas Ähnliches. Nicht etwas mit fehlenden oder falsch gefärbten Elementen. Andere Tools haben hier oft Schwierigkeiten. Deshalb empfehle ich meinen Workshop-Teilnehmern gern: Fang mit einem simplen Prompt und einer einfachen Idee an, probiere es über mehrere Ergebnisse immer wieder aus und hoffe, dass du etwas Brauchbares bekommst. Dieser Rat gilt nicht mehr. Mit ChatGPT sind jetzt auch komplexe Szenen möglich.

Es ist auch der erste Bildgenerator, der Text wirklich versteht. Er sieht Text nicht nur als visuelles Element, sondern als etwas, das lesbar und zweckmäßig sein muss. Er gibt nicht nur ein paar Wörter korrekt wieder. Er kann vollständige Überschriften, Beschriftungen, Buchcover, UI-Elemente und sogar längere Textblöcke schreiben. Und er tut dies so, dass es zum Bild passt, inklusive Typografie und Layout. Für jede Aufgabe, die Text in Bildern beinhaltet, ist das ein deutlicher Fortschritt.

Da dieses System Bilder Schritt für Schritt aufbaut, erinnert es sich an das, was es bereits erstellt hat. Das führt zu konsistenteren Layouts, weniger seltsamen Überlappungen und einem insgesamt kohärenteren Ergebnis. Du bekommst nicht die Zufälligkeit oder das visuelle Chaos, das manchmal bei anderen Tools auftaucht.

Das bedeutet jedoch nicht, dass diese anderen Tools veraltet sind. Midjourney zum Beispiel ist weiterhin exzellent für kreative, malerische oder atmosphärische Bilder. Wenn dein Fokus auf Stimmung und Stil liegt und deine Szene relativ einfach ist, sind diffusionsbasierte Generatoren immer noch eine ausgezeichnete Option.

Aber wenn du an Designaufgaben arbeitest, die Genauigkeit und Struktur erfordern, wie Poster, Produktmockups, Social-Media-Grafiken oder UI-Konzepte, würde ich ChatGPTs neues System als erstes ausprobieren.

Wo ChatGPT wirklich glänzt: konkrete Beispiele

Wie du vielleicht schon bemerkt hast: Ich finde diesen neuen Bildgenerator wirklich nützlich für eine breite Palette kreativer Arbeiten. Hier sind einige Bereiche, in denen er besonders gut passt.

Marketing und Social-Media-Grafiken

Beispiel für eine Social-Media-Grafik, die einen Sale bewirbt.

Brauchst du ein Header-Bild für eine Landing Page, ein Produkt-Fotomockup oder einen Social-Media-Post, der sowohl Bilder als auch Text enthält? Dieses Tool kann sie in einem Durchgang erstellen. Du musst das Bild nicht in Photoshop öffnen, nur um den Text zu korrigieren. Das beschleunigt die Content-Erstellung und macht es einfacher, schnell mehrere Versionen zu testen. Oder nutze es als Anregung für deine eigenen Entwürfe!

Redaktionelle Illustrationen

Beispiel für eine Illustration, die ein eher abstraktes Thema symbolisiert. Hier: „navigating uncertainty“.

Wenn du Artikel, Blogbeiträge oder Newslettern erstellst, benötigst du oft Bilder, die abstrakte Ideen einfangen: Produktivität, Innovation, Ethik, Klimawandel. Mit diesem Tool kannst du in einfacher Sprache beschreiben, was du brauchst, und bekommst etwas, das tatsächlich zum Konzept passt. Du kannst sogar eine Überschrift oder einen Hinweistext direkt im Bild hinzufügen.

UI und Produkt-Mockups

Beispiel für ein Mockup, das die Struktur einer fiktiven App zeigt.

Du kannst jetzt App-Designs, Verpackungsideen, Beschilderungen oder Markenmaterialien skizzieren – einschließlich lesbarer Beschriftungen und Texte. Es ist kein Ersatz für Figma oder Illustrator, aber eine tolle Möglichkeit, visuelle Entwürfe zu erstellen, besonders in frühen Prozessstadien.

Storytelling und Szenenaufbau

Beispiel für Storytelling, hier im Stil eines Comics.

Wenn du an einem Comic, Kinderbuch, Erklärvideo oder auch nur an einer internen Präsentation arbeitest, kann dir dieses Tool helfen, Charaktere, Umgebungen und Schlüsselszenen mit viel mehr Kontrolle als zuvor zu visualisieren. Da es Anweisungen tiefgreifender versteht, kannst du auf Ideen über mehrere Bilder hinweg aufbauen und alles konsistent halten.

Ideengenerierung und Kundenpräsentationen

Beispiel eines „Mood Boards“ für ein fiktives Café.

Manchmal brauchst du einfach etwas Schnelles, um ein Konzept zu erklären oder eine Richtung vorzuschlagen. Anstatt durch Stockfoto-Bibliotheken zu suchen oder zu versuchen, es zu skizzieren, kannst du in Sekunden eine erste Visualisierung erstellen. Das kann einen großen Unterschied machen, wenn du unter Zeitdruck stehst oder in einem Meeting bist.

Ein Wort zu den Beispielen

Ich habe ChatGPT den jeweiligen Text des Abschnitts gegeben und um Ideen zur Illustration gebeten. In einem weiteren Schritt haben wir gemeinsam einige Details definiert. Dann hat es die Bilder generiert. Die Beispiele mögen nicht in jedem Detail perfekt sein. Aber die meisten sind der erste Versuch für die jeweilige Visualisierung.

Probier es selbst aus: Ideen für Prompts

Willst du sehen, was dieses neue Tool kann? Hier sind einige Prompt-Ideen, um dich in Gang zu bringen. Jede ist darauf ausgelegt, eine andere Stärke zu zeigen – von der Textdarstellung bis zur Szenenkomposition.

Teste die Textfähigkeiten

Ein Produktposter mit der Überschrift „Frischer Start“, mit einer Wasserflasche auf weißem Hintergrund, sauberes und modernes Design

Eine Kreidetafel vor einem Café, auf der steht „Neues Wintermenü: Lebkuchen Latte“

Probiere eine komplexe Szene

Ein roter Panda mit runder Brille, der ein Buch mit dem Titel „Quantum Bananen Theorie“ in einem gemütlichen Sessel am Fenster liest

Eine futuristische Stadtlandschaft bei Nacht mit Neonschildern in verschiedenen Sprachen, fliegenden Autos und einem Café auf Straßenebene mit Menschen darin

Erstelle ein Layout

Ein Mobiltelefon-App-Bildschirm, der eine To-Do-Liste mit fünf Elementen zeigt, minimalistisches Design, sanfte Farben

Eine Social-Media-Grafik für eine Veranstaltung namens „Kreativitätswoche 2025“ mit einer auffälligen Überschrift und ergänzendem Text

Storytelling

Ein Kind und ein Roboter, die unter einem Baum sitzen und die Sterne betrachten, illustriert im Pixar-Stil

Drei mittelalterliche Erfinder, die in einer kerzenlichtbeleuchteten Werkstatt über einen Bauplan streiten, digitale Grafik

Nutze ChatGPT als deinen Assistenten

All diese Prompts sind nur Ausgangspunkte. Experimentiere mit dem Stil, mache die Visualisierungen komplexer oder einfacher. Füge mehr Text hinzu. Und vor allem: Frage ChatGPT nach Ideen für deinen spezifischen Anwendungsfall.

Fazit

Alle paar Monate scheinen generative KI-Tools einen weiteren großen Schritt nach vorne zu machen. Aber dieser fühlt sich trotzdem besonders an. Mit der Bildgenerierung, die jetzt direkt in GPT-4o integriert ist, sehen wir nicht nur bessere Ergebnisse, sondern eine Veränderung in der Art und Weise, wie diese Tools funktionieren und was sie können.

Es signalisiert zudem eine Bewegung hin zu einheitlicheren All-in-One-Systemen. Du musst nicht zwischen Apps wechseln oder Prompts zwischen Tools kopieren. Du kannst beschreiben, was du willst, Anpassungen vornehmen und auf vorherigen Aussagen aufbauen. All das geschieht an einem Ort und in einer einzigen Unterhaltung. Das ist ein großer Schritt in Richtung generativer Tools, die sich mehr wie kreative Kollegen anfühlen und weniger wie Generatoren, die man bei Bedarf mal schnell nutzt.

Für Kreativprofis eröffnet das neue Möglichkeit. Anstatt KI als separaten Schritt in deinem Prozess zu behandeln, kannst du sie durchgängig nutzen: zum Brainstorming, fürs Prototyping, beim Entwickeln und sogar zum Erstellen (fast?) fertiger Assets.

Ich gebe zu: Ich teste immer noch, was mit diesem neuen Tool möglich ist und bin immer wieder überrascht.

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