Am 24. November 2025 unterzeichnete US-Präsident Donald Trump eine Executive Order zur Gründung der „Genesis Mission“. Laut dem Weißen Haus zielt diese nationale Initiative darauf ab, künstliche Intelligenz zu nutzen, um wissenschaftliche Entdeckungen zu beschleunigen und die technologische Führung Amerikas zu sichern. Das Projekt wird in seinem Anspruch mit dem Manhattan-Projekt aus dem Zweiten Weltkrieg verglichen.
Die Anordnung weist das Energieministerium (DOE) an, die „American Science and Security Platform“ aufzubauen und zu betreiben. Diese Plattform soll die High-Performance-Computing-Ressourcen des Landes, einschließlich Supercomputer in 17 nationalen Laboren, mit riesigen wissenschaftlichen Datensätzen des Bundes integrieren. Das Ziel ist laut der Verordnung, fortschrittliche „Foundation Models“ zu trainieren und „AI Agents“ zu schaffen, die Hypothesen testen und Forschungsabläufe automatisieren können.
Ziele und Partner
Die Initiative wird sich auf mehrere vorrangige Bereiche von nationaler Bedeutung konzentrieren. Dazu gehören:
- Biotechnologie
- Kritische Materialien
- Kernspaltung und Fusionsenergie
- Quanteninformationswissenschaft
- Halbleiter und Mikroelektronik
Das Weiße Haus und das DOE haben eine breite Koalition von Partnern aus dem Privatsektor bekannt gegeben. Die Liste umfasst große KI- und Cloud-Computing-Firmen wie OpenAI for Government, Anthropic, Google, Microsoft und NVIDIA sowie Industrieunternehmen wie Collins Aerospace und Micron. Die Executive Order beauftragt das DOE, standardisierte Partnerschaftsvereinbarungen zu erstellen, die den Datenaustausch, geistiges Eigentum und die Kommerzialisierung regeln.
Fragen zur Finanzierung und Bedenken aus der Community
Obwohl der Umfang der Mission groß ist, nennt die Executive Order kein Budget und fordert keine neuen Mittel an. Berichterstatter wie Reuters und VentureBeat haben dieses Fehlen vermerkt und darauf hingewiesen, dass die Finanzierung von zukünftigen Bewilligungen abhängen wird.
Dies hat in der KI-Community zu Fragen geführt. VentureBeat berichtete über Bedenken, dass die Initiative als indirekte Subvention für große KI-Unternehmen dienen könnte, die mit hohen Rechenkosten konfrontiert sind. Die Anordnung schafft einen Rahmen, der es privaten Unternehmen potenziell ermöglicht, auf föderale Rechenressourcen und Daten zuzugreifen, garantiert diesen Zugang jedoch nicht und legt keine Preise fest. Die Initiative betont zudem einen kontrollierten Zugang auf Basis nationaler Sicherheitsprotokolle und erwähnt keine Unterstützung für die Entwicklung von Open-Source-KI.
Der Energieminister ist für die Umsetzung der Mission verantwortlich, wobei Fristen für wichtige Meilensteine in den nächsten neun Monaten gesetzt wurden. Der Assistent des Präsidenten für Wissenschaft und Technologie wird die Gesamtleitung übernehmen und die Bemühungen der Regierungsbehörden koordinieren. Die Anordnung schreibt jährliche Berichte an den Präsidenten über den Fortschritt des Projekts vor.
Quellen: The White House, VentureBeat, Reuters
