Wie Unternehmen eine höhere Rendite für ihre KI-Investitionen erzielen

Colleen Jones berichtet für Content Science Review, dass die meisten Führungskräfte trotz des großen Interesses an generativer KI keine messbaren Geschäftsvorteile sehen. Der Hauptgrund dafür ist, dass KI im Gegensatz zu früheren Technologien in einzigartiger Weise von Inhalten als Grundlage und Ergebnis abhängig ist.

Jones identifiziert sieben zentrale Hindernisse, die den Erfolg von KI in Unternehmen verhindern. Ein häufiger Fehler ist die Wiederholung von Problemen vergangener digitaler Projekte, indem man sich zu stark auf die Technologie statt auf eine klare Geschäftsstrategie konzentriert. Dieser enge Fokus auf Effizienz statt auf Effektivität kann zu erheblichen Schwierigkeiten führen. Ein Beispiel sind Chatbots, die Informationen erfinden und damit rechtliche Konsequenzen auslösen.

Ein weiteres großes Problem ist die Unterschätzung der Unsicherheiten und Risiken, die mit KI verbunden sind. Sorgen um Sicherheit, Genauigkeit und geistiges Eigentum nehmen zu. Diese Risiken werden durch eine mangelnde Professionalität im Umgang mit Inhalten verschärft. Studien zeigen, dass mehr als die Hälfte aller Unternehmen über chaotische Arbeitsabläufe und fehlende Steuerungsmechanismen für ihre Inhalte verfügt. Diese „Content-Schulden“ wie veraltete oder schlecht strukturierte Daten bremsen eine effektive Skalierung von KI aus.

Viele Organisationen wählen zudem den falschen Startpunkt für ihre KI-Initiativen. Sie stürzen sich oft auf die automatische Erstellung von Inhalten, was aufgrund potenzieller Ungenauigkeiten und Urheberrechtsfragen eine der riskantesten Anwendungen ist. Der Artikel empfiehlt, zunächst risikoärmere Anwendungsfälle mit großer Wirkung zu priorisieren. Dazu gehören Inhaltsanalyse, personalisierte Kundenansprache oder die Verbesserung von Compliance-Prozessen. Dies schafft eine solide Grundlage aus Vertrauen und operativer Reife.

Darüber hinaus machen Unternehmen oft den Fehler, eigene KI-Lösungen intern entwickeln zu wollen. Eine MIT-Studie ergab, dass solche Eigenentwicklungen doppelt so häufig scheitern wie der Kauf erprobter Software von spezialisierten Anbietern. Jones empfiehlt einen ausgewogenen Ansatz: Lösungen für etablierte Anwendungsfälle sollten gekauft werden. Eigene Entwicklungen sind nur dann sinnvoll, wenn sie einen strategischen Wettbewerbsvorteil versprechen.

Um eine Rendite zu erzielen, so das Fazit des Artikels, müssen Unternehmen eine strategie verfolgen, die Inhalte in den Mittelpunkt stellt. Dies erfordert die Professionalisierung der Content-Prozesse, ein aktives Risikomanagement und die Messung der Wirksamkeit anstelle der reinen Geschwindigkeit. Erfolg setzt voraus, dass KI als eine zentrale Geschäftsstrategie behandelt wird, die Inhalte über ihren gesamten Lebenszyklus integriert, von der Planung bis zur Optimierung. Laut Jones werden jene Unternehmen im Zeitalter der KI erfolgreich sein, die ihre Strategie auf Inhalten aufbauen.

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