Musik und Ton per KI generieren – drei Beispiele

KIs können nicht nur Texte, Bilder und Videos generieren, sondern auch Ton und Musik. Die Fortschritte bei der Qualität der Ergebnisse sind dabei erstaunlich. 

Schauen wir uns drei prominente Beispiele an:

Udio

Udio ist vor einer Woche im Rahmen einer Public Beta gestartet und hat bereits für viel Wirbel gesorgt. Auf der Website finden sich zahlreiche Beispiele für Songs, die mit diesem Tool erstellt wurden. Derzeit kannst du es kostenlos ausprobieren.

Ars Technica hat sich Udio genauer vorgenommen und kommt zu einem Fazit, das einem bekannt vorkommt: Ja, es lassen sich gute Ergebnisse erzielen, aber nur mit Mühe, Geduld und ein bisschen Glück.

Als Nutzer kannst du den Songtext automatisch generieren lassen oder selbst liefern. Du beschreibst außerdem, welches Musikgenre gewünscht ist. Daraus entstehen dann zwei Clips. Bei Interesse lassen sich diese Musikschnippsel im nächsten Schritt erweitern.

Udio erklärt, dass sie sich keine Rechte an den Songs vorbehalten und dass sie auch kommerziell eingesetzt werden dürfen.

Suno

Den Hype rund um KI-Musik hatte zuvor allerdings bereits Sunolosgetreten. Beide Tools sind sich sehr ähnlich. Udio bietet derzeit einige zusätzliche Optionen, um etwa einen Musikclip zu erweitern. Dafür finden Tester die Songqualität von Suno besser.

Das Magazin Rolling Stone hatte es als „ChatGPT für Musik“ bezeichnet.

Suno bietet einen kostenlosen Zugang, mit dem sich derzeit zehn Songs pro Tag generieren lassen.

Stable Audio

Stable Audio geht in eine andere Richtung. Hier lassen sich dreiminütige Songs erstellen, die einer typischen Struktur folgen. Diese aber enthalten keinen Gesang. Es ist also entweder für Instrumentalstücke geeignet oder als Ausgangspunkt für eine eigene Produktion.

Stable Audio kann Musik dabei nicht nur anhand eines Textprompts erstellen (Text to Audio), sondern auch einen vorhandenen Clip als Ausgangsbasis nutzen (Audio to Audio).

Weitere Beispiele

Es gibt etliche weitere Beispiele:

  • Soundry AI richtet sich an Musiker und generiert Versatzstücke wie Beats.
  • Soundraw wiederum bewirbt sich als Werkzeug sowohl für Content Creators als auch Musiker.
  • Beatoven.ai spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Creators – YouTube-Videos, Podcasts, Games, Audiobücher.
  • Loudly kommt aus Berlin und betont lizenzfreie Musik für Inhalte als Benefit.
  • AudioCraft ist ein Angebot von Facebook/Meta und kann sowohl Musik als auch Geräuschkulissen erstellen.
  • Boomy spricht offenbar vor allem Personen an, die schon immer Musiker werden wollten.
  • AIVA bezeichnet sich als KI-Musikgenerierungs-Assistent. Hier steht also weiter der Mensch im Mittelpunkt.
  • Hydra will sowohl Unternehmen als auch Musiker ansprechen.
  • Soundful bewirbt sich als Lösung für lizenfreie Hintergrundmusik.
  • Wavtool sieht sich als Assistenten für Musikproduzenten.
  • Amadeus Code ist als Anregung für neue Songideen gedacht. 
  • Project Music GenAI Control nennt Adobe sein Werkzeug, das Musikern hilfreich zur Seite stehen soll.
  • Tuney sieht sich ebenfalls als Unterstützer für Musiker und hilft beim Generieren, Produzieren, Bearbeiten und Remixen.

Ich bin mir sicher, dass diese Liste unvollständig ist. 

Schlusswort

Letztlich scheint es hier drei wesentliche Zielgruppen zu geben. Als erstes sehe ich dort Content Creator inklusive Unternehmen, die Musik als Begleitung für Inhalte wie Videos oder Podcasts benötigen. Als zweites sind es Musiker, die sich eher für die Werkzeuge interessieren, die bestimmte Handgriffe erleichtern oder Loops auf Knopfdruck versprechen. Und als drittes die Laien, die schon immer davon geträumt haben, Musik zu machen.

Offen scheint mir persönlich, wie groß der Markt für solche Angebote ist. 

Viele der hier genannten Tools legen inzwischen übrigens offen, woher sie ihr Trainingsmaterial haben. Für den professionellen Einsatz ist außerdem wichtig zu wissen, ob und unter welchen Bedingungen du deine Ergebnisse kommerziell nutzen darfst. Hier hilft leider oft nur ein Blick in die Geschäftsbedingungen der Dienste.

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