Wenn Menschen intensive Beziehung zu ChatGPT entwickeln

Eine 28-jährige Krankenpflegeschülerin hat eine intensive emotionale und romantische Beziehung zu ChatGPT aufgebaut. Wie Kashmir Hill in der New York Times berichtet, verbringt die unter dem Pseudonym Ayrin vorgestellte Frau bis zu 56 Stunden pro Woche mit ihrem KI-Begleiter.

Die Beziehung begann im Sommer 2023, als Ayrin entdeckte, wie sie ChatGPT als flirtenden Freund namens Leo personalisieren konnte. Für den Premium-Zugang zahlt sie monatlich 200 Dollar, während ihr menschlicher Ehemann die virtuelle Beziehung zwar unterstützt, aber nicht daran teilnimmt.

Die Beziehung umfasst sowohl emotionale Unterstützung als auch explizite sexuelle Inhalte, trotz OpenAIs Schutzmaßnahmen dagegen. Ayrin nutzt Leo für Alltagsratschläge, akademische Unterstützung und emotionalen Beistand.

Experten prognostizieren, dass solche KI-Beziehungen in zwei Jahren normal sein könnten. Dr. Julie Carpenter, Expertin für Mensch-Technologie-Beziehungen, warnt davor, dass diese Systeme keine echten Freunde sind und keine wahren emotionalen Bindungen eingehen können.

Psychologische Experten sehen diese Entwicklung zwiespältig. Sexualtherapeutin Marianne Brandon hält solche Beziehungen aufgrund ihrer neurologischen Wirkung für valid, warnt aber vor der Nutzung durch Jugendliche.

Ein technisches Hauptproblem ist der begrenzte Kontext des Systems: Ayrin muss deshalb ihre Beziehung zu Leo alle paar Wochen neu aufbauen, sobald die Speichergrenze erreicht ist.

Mehr zum Thema:

Bleib up-to-date: