Mich faszinieren und begeistern generative KI-Tools wie ChatGPT und andere. Aber es macht mich bisweilen fassungslos, wie sie zum Einsatz kommen.
Vor Kurzem habe ich etwa KI-Plugins für WordPress ausprobiert. (Für den Smart Content Report arbeite ich derzeit an einem noch tiefer gehenden Bericht. Trage dich in den Newsletter ein, um den nicht zu verpassen.)
Dabei ist mir aufgefallen, dass alle Plugins den falschen Schwerpunkt setzen: Sie wollen dir das Schreiben abnehmen.
Ich verstehe, warum Leute das gut finden. Es ist ja so verführerisch: Aufs Knöpfchen drücken und nicht einmal eine Sekunde später hast du den fertigen Beitrag.
Dabei vergessen die Plugins und ihre Nutzer, dass der Content Workflow viel umfangreicher ist:
- Ideenfindung
- Themenfindung
- Themenauswahl
- Gliederung
- Inhaltserstellung
- Abnahme
- Distribution
- Erfolgskontrolle
Acht Punkte! Nur einer davon ist Inhaltserstellung. (Mehr zum Content Workflow im aktuellen UPLOAD Magazin Nr. 117. Den Beitrag schalten wir am 20. Januar 2025 frei.)
Bei allen Punkten kann dir KI helfen, bessere Inhalte zu erstellen – aber eben nicht, indem du ChatGPT blind das Schreiben überlässt. Die getesteten Plugins bieten das nicht. Meine Vermutung: Keines dieser Plugins ist von einem Content-Profi gestaltet.
Lerne stattdessen lieber, wie du ChatGPT für bessere Inhalte einsetzt. Bei allen Anregungen im verlinkten Artikel gilt: Du behältst die Hände am Steuer.
Ein weiterer UPLOAD-Artikel erklärt dir, warum es noch immer Menschen in der Content-Kreation braucht. Er zeigt dir, warum es eben keine gute Idee ist, deine Inhaltserstellung an Automaten abzugeben.
KI-Inhalte sind ziellos, blutleer und austauschbar. Das gilt ganz besonders dann, wenn du weder einen klar definierten Content Workflow hast noch eine Content-Strategie. Oder wenn du als Laie gar nicht weißt, warum der eine Inhalt super funktioniert und der andere nicht. Dann kannst du den KI-Output nicht durch bessere Prompts optimieren oder hinterher entsprechend bearbeiten.
Um meine Überschrift etwas abzuwandeln: Überlass KI nicht das Schreiben – außer du weißt ganz genau, was du tust.
In dem Moment kann KI ein toller Helfer sein. Aber auch nur dann.