Soziale Medien werden zunehmend von KI-generierten Rezepten überflutet, die durch unrealistische Bilder und potenziell gefährliche Kochanweisungen auffallen. Ali Domrongchai berichtet über diesen Trend für Defector, nachdem ihr Großvater unwissentlich ein KI-generiertes Tiramisu-Cupcake-Rezept mit ihr geteilt hatte.
Bei ihrer Recherche entdeckte Domrongchai Facebook-Seiten, die täglich bis zu zwölf KI-generierte Rezepte veröffentlichen. Diese erhalten tausende Interaktionen von echten Nutzern und vermutlichen Bot-Konten. Die KI-Rezepte weisen typische Merkmale auf: seltsame visuelle Details, unvollständige Anweisungen und manchmal fehlende Garzeiten oder -temperaturen.
Besonders problematisch sind die Sicherheitsrisiken. Nach der Einführung von Google AI Overview wurden beispielsweise falsche Informationen verbreitet, wie die Behauptung, Hähnchen sei bei 102°F/39°C (statt korrekterweise 165°F/74°C) gar.
Hinter diesem Phänomen steckt ein profitorientiertes System. Online-Tutorials lehren, wie man mit KI-generierten Inhalten Facebook-Seiten und Food-Blogs erstellt, um passives Einkommen durch Werbung zu erzielen. Diese Betreiber priorisieren Klicks über funktionierende Rezepte und testen die veröffentlichten Inhalte nicht.
Obwohl erfahrene Nutzer KI-generierte Rezepte derzeit noch erkennen können, werden sie zunehmend ausgefeilter. Dieser Trend ist Teil eines größeren Problems: Künstliche Inhalte werden immer schwerer von menschlich erstellten zu unterscheiden, was in diesem Fall das Kochen – eine grundlegend menschliche Tätigkeit – von seiner kulturellen Bedeutung und seinem Gemeinschaftswert entkoppeln könnte.