KI-Filmfestival zeigt Potenzial und Spaltung der Filmbranche

Ein Filmfestival für Kurzfilme, die mit generativer künstlicher Intelligenz erstellt wurden, hat das kreative Potenzial der Technologie und die tiefe Spaltung in der Filmindustrie verdeutlicht. Laut einem Artikel von Samuel Axon für Ars Technica spiegelte das Festival AIFF 2025, veranstaltet von der KI-Firma Runway, die breitere Debatte in Hollywood wider.

Die Veranstaltung zeigte zehn Kurzfilme, die KI-Werkzeuge nutzten. Die Stile reichten von surrealen Animationen bis zu einer Art Dokumentarfilm. Der Hauptpreis ging an den Film *Total Pixel Space*, der eine philosophische Verteidigung von KI-Kunst darstellte. Er argumentierte, dass alle denkbaren Bilder bereits als mathematische Daten existieren. Künstler, ob Mensch oder KI, würden diese lediglich entdecken. Der zweitplatzierte Film *Jailbird* nutzte KI für Aufnahmen aus der Perspektive eines Huhns in einer Geschichte über Therapietiere in Gefängnissen.

Befürworter der Technologie, wie Runway-CEO Cristóbal Valenzuela, sehen sie als Werkzeug, das die Filmproduktion demokratisieren und die Effizienz steigern kann. In einem Interview mit Axon sagte Valenzuela, diese Werkzeuge ermöglichten es neuen Filmschaffenden, hochwertige Arbeiten zu produzieren, was früher ohne große Budgets unmöglich gewesen sei. Einige Branchenexperten nutzen KI bereits für praktische Aufgaben, etwa um in der Postproduktion einzelne Einstellungen zu verlängern.

Viele in der Branche bleiben jedoch sehr skeptisch. Der Artikel zitiert Sorgen von Kreativen über den Verlust von Arbeitsplätzen, die schnelle Einführung der KI und die Unfähigkeit der Technologie, die Nuancen menschlichen Erzählens nachzubilden. Regisseur Mike Rianda wird aus einem anderen Interview zitiert, in dem er KI in den Händen von Konzernen als eine „Kreissäge, die uns alle zerstören wird“, bezeichnete.

Ein zentraler Streitpunkt ist das Urheberrecht. Künstler und Gewerkschaften sind besorgt, dass ihre Werke ohne ihre Zustimmung oder eine Vergütung zum Training von KI-Modellen verwendet wurden. Unternehmen wie Runway bieten Studios zwar rechtlichen Schutz für die von ihren Modellen erstellten Inhalte. Die grundlegende Frage, wie die Modelle trainiert wurden, bleibt jedoch eine Quelle rechtlicher und ethischer Konflikte.

Axon kommt zu dem Schluss, dass die Debatte über KI in Hollywood letztlich philosophisch ist und die Natur der Kreativität infrage stellt. Ihre Lösung wird jedoch nicht aus philosophischen Diskussionen entstehen. Stattdessen wird die Zukunft von praktischen und rechtlichen Ergebnissen geprägt sein. Dazu gehören Gerichtsentscheidungen, neue Gesetze und die Tarifverträge, die das Filmgeschäft seit jeher bestimmen.

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