Analyse: Googles Kartellrechtsfall könnte KI-Wettbewerb neu gestalten

Ein ursprünglich auf Googles Suchmonopol ausgerichteter Kartellrechtsfall hat sich zu einer Debatte über die Zukunft künstlicher Intelligenz entwickelt, wie David McCabe in der New York Times berichtet. Im Mittelpunkt steht nun die Frage, ob der Technologieriese seine marktbeherrschende Stellung nutzen könnte, um die aufkommende KI-Landschaft zu kontrollieren.

Bei den jüngsten Anhörungen argumentierten Anwälte des Justizministeriums, dass Google dieselben monopolistischen Taktiken aus dem Suchgeschäft einsetzen könnte, um seinen Gemini-Chatbot allgegenwärtig zu machen. Google-Führungskräfte offenbarten interne Diskussionen über die Erweiterung der Reichweite von Gemini, während konkurrierende KI-Unternehmen aussagten, dass Googles Marktmacht ihren Erfolg behindere.

Die Regierung hat Maßnahmen vorgeschlagen, darunter den Verkauf des Chrome-Browsers und die Datenweitergabe an Wettbewerber. OpenAI-Manager Nicholas Turley erklärte, dass Zugang zu Googles Daten seinem Unternehmen ermöglichen würde, „schneller ein besseres Produkt zu entwickeln“.

Google behauptet dagegen, der KI-Markt sei bereits wettbewerbsfähig und verweist auf die weite Verbreitung von ChatGPT. CEO Sundar Pichai betonte, dass Nutzer aktiv mit mehreren Chatbot-Anwendungen experimentieren.

Die Entscheidung von Richter Amit P. Mehta könnte die Wettbewerbslandschaft der KI-Branche erheblich beeinflussen. Mit über 350 Millionen monatlich aktiven Nutzern ist Googles Gemini bereits ein dominanter Akteur, dessen Geschäftspraktiken die Zukunft des Informationszugangs im Internet prägen könnten.

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