Das auf KI-Stimmen spezialisierte Unternehmen ElevenLabs hat einen Dienst zur Musikerzeugung namens Eleven Music veröffentlicht. Laut einem Artikel von Belle Lin im Wall Street Journal trainiert das Unternehmen sein KI-Modell mit lizenzierter Musik, um rechtliche Konflikte zu vermeiden.
Nutzer können per Texteingabe in wenigen Minuten einen kompletten Song mit Gesang und Instrumenten erstellen lassen. Laut CEO Mati Staniszewski hat ElevenLabs Verträge mit der Rechteagentur Merlin Network und dem Musikverlag Kobalt Music Group geschlossen. Dies gebe der KI-generierten Musik eine „rechtliche Absicherung für eine breite kommerzielle Nutzung“, so Staniszewski. Er betonte, dass die Daten großer Musiklabels wie Universal Music Group derzeit nicht verwendet werden.
Das Unternehmen gibt an, Schutzmaßnahmen integriert zu haben. Diese verhindern, dass das Modell Lieder im Stil bestimmter Künstler oder mit geschützten Songtexten erstellt. Der Dienst richtet sich an Unternehmen und Kreative, die Musik für kommerzielle Projekte wie Filme, Spiele oder Werbung benötigen.
Die Veröffentlichung erfolgt zu einer Zeit, in der Konkurrenten wie Suno und Udio wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen von großen Musikfirmen verklagt werden. Auch aus der Kreativbranche gibt es Bedenken. Elizabeth Matthews, Chefin der Verwertungsgesellschaft ASCAP, sagte, Technologieunternehmen müssten die „Rechte menschlicher Schöpfer respektieren“. Analysten weisen zudem auf das Risiko öffentlicher Kritik hin, wenn Unternehmen KI anstelle von menschlichen Künstlern einsetzen.
