Ausprobiert: Bilder generieren mit iStock

KI-Bildgeneratoren gibt es jede Menge. Aber oftmals haben sie ein Problem: Urheberrecht. Zum einen ist nicht immer klar, woher das Trainingsmaterial stammt. Zum anderen ist nicht gesichert, inwiefern man sich mit solchen Bildern selbst in rechtliche Schwierigkeiten bringt. 

Solche Bildgeneratoren kommen für Unternehmen und andere Organisationen oft nicht in Frage, denn ihre Einführung ist (oder scheint) zu riskant.

Genau hier sehen Anbieter eine Chance, deren Geschäft durch KI-Bildgeneratoren direkt bedroht wird: Stockphoto-Plattformen.

Ich konnte nun „Generative AI by iStock“ ausprobieren, eine Kooperation zwischen dem Bildergiganten Getty Images und dem Hardware-Spezialisten Nvidia. Er verspricht einen „integrierten Rechtsschutz“. Mir wurden Credits für 100 generierte Bilder zur Verfügung gestellt.

Um die Qualität des Generators im Detail beurteilen zu können, müsste ich ihn noch länger und intensiver testen. Ich hatte den Eindruck, dass es sich auf dem aktuell erwartbaren Niveau bewegt. Mit anderen Worten: Es lassen sich gute Ergebnisse erzielen – manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Aufwand. Typische Probleme, wie etwa inkorrekte Hände, sind ebenfalls anzutreffen.

Nützlich sind Funktionen wie „Optimieren“, um bestimmte Teile eines Bildes zu verändern, und „Erweitern“, wenn man beispielsweise aus einer quadratischen Vorlage ein Ergebnis im Breitformat erstellen möchte. Diese Funktionen gibt es übrigens ebenfalls für Bilder aus dem klassischen Katalog von iStock. Das finde ich eine gute Idee, da es mir regelmäßig passiert, dass ein Bild nur beinahe passt, ich aber nicht die Ressourcen habe, um es entsprechend zu verändern.

Gut gefiel mir die Benutzeroberfläche des Bildgenerators. Sie macht es einfach, das Bildformat auszuwählen oder die Farbstimmung. Eine hilfreiche Funktion ist es, ein bereits recht gut gelungenes Motiv mit einem Klick als Ausgangspunkt für weitere Varianten zu nutzen. 

Startpunkt ist wie meist üblich ein Prompt. Bei iStock gibt es hier Eingabefelder für „Hauptmotiv“, „Handlung“, „Umgebung“ und „visuelle Ästhetik“. Das sorgt dafür, dass man das gewünschte Ergebnis genau genug beschreibt. Auch ein negativer Prompt ist möglich, um bestimmte Elemente zu vermeiden.

Laien wird es allerdings nicht immer leicht fallen, diese Felder auszufüllen. Wenn ich mich auf die Suche nach Stockphotos mache, habe ich oftmals nur eine vage Vorstellung, was ich eigentlich haben möchte. Ich nähere mich dem Endergebnis schrittweise an und lasse mich durch das anregen, was ich auf der Plattform finde.

Auf Nachfrage erklärte Grant Farhall, Chief Product Officer bei Getty Images und iStock, dass sie für diesen Zweck ein „Lookbook“ eingeführt haben. Es versammelt Beispiele für Motive und Stile, die als Anregung dienen können.

Im Mai ist außerdem geplant, dass Unternehmen Vorgaben festlegen können, damit die generierten Bilder besser dem internen Stylguide entsprechen. 

Fazit

Der Bildgenerator von iStock ist schon in dieser frühen Version ein interessantes Angebot für Unternehmen. Er ist eine sinnvolle Ergänzung zur Stockphoto-Plattform. Eine Video-KI ist ebenfalls angekündigt – in Zusammenarbeit mit dem Startup Runway.

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