Nachdem bereits Google und Microsoft gezeigt haben, wie sie die neue KI-Generation in ihre Produkte und Angebote integrieren, war nun Apple an der Reihe. Eines wurde dabei schnell deutlich: Apple will, dass seine KI-Funktionen nicht nur nützlich und leicht anzuwenden sind, sondern auch die Privatsphäre der Nutzer schützen.
So besteht das „Apple Intelligence“ genannte Featureset aus drei Schichten:
- Viele einfache Aufgaben finden direkt auf den Geräten statt. Dafür hat Apple kompakte KI-Modelle geschaffen, die ihren Funktionsumfang je nach Aufgabenstellung schnell über „Adapter“ (siehe Glossar unten) erweitern.
- Ist das lokale KI-Modell überfordert, holt es sich Hilfe aus Apples eigener Cloud. Hier hat das Unternehmen unter dem Namen „Private Cloud Compute“ ein Umfeld mit zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen geschaffen, damit die Nutzerdaten geschützt sind.
- Optional gibt es eine Integration mit ChatGPT. Hier müssen die Nutzer jeweils manuell bestätigen, dass sie die Anfrage dorthin weiterleiten wollen. Ein Account dort ist nicht notwendig und diese Chats sollen auch nicht fürs KI-Training verwendet werden. Eine Integration anderer Angebote wie Google Gemini oder Anthropic Claude ist denkbar, aber nicht konkret angekündigt.
Als Funktionen stehen etwa das Korrekturlesen von Texten, Zusammenfassungen von E-Mails oder auch ein simpler Bildgenerator zur Verfügung. Siri soll zudem künftig Aufgaben über Apps hinweg erledigen können.
Alles das wird allerdings zunächst nur für English in den USA erscheinen. Zudem braucht man ein recht aktuelles Apple-Gerät: Dazu gehören das aktuelle iPhone 15 Pro, sowie iPads und Macs mit M-Chips. Und nicht zuletzt werden Funktionalitäten erst nach und nach hinzugefügt. Apple ist hier sehr vorsichtig. Angesichts der Fehltritte von Google und Microsoft mit ihren KI-Angeboten (siehe unten) scheint das auch angebracht.
Allerdings können wir zum heutigen Stand noch nicht einschätzen, wie gut Apple Intelligence in der Praxis funktionieren wird. Es würde mich überraschen, wenn dort alles glatt liefe …
Interessanterweise sollen alle diese Funktionen kostenlos zur Verfügung stehen, inklusive ChatGPT. Ich persönlich hätte damit gerechnet, dass Apple Intelligence Teil der „Apple One“-Abos wird. Das Unternehmen setzt hier also offenbar vor allem darauf, dass die neuen KI-Funktionen den Hardware-Verkauf ankurbeln.
Hier der Abschnitt in Apples Keynote, der dieses Thema behandelt …