Anthropic hat in einer Series-E-Finanzierungsrunde 3,5 Milliarden Dollar eingesammelt. Diese jüngste Investitionsrunde, angeführt von Lightspeed Venture Partners mit einem Beitrag von 1 Milliarde Dollar, bewertet das Unternehmen mit 61,5 Milliarden Dollar nach Geldeingang. Das KI-Startup wurde 2021 von ehemaligen OpenAI-Forschern gegründet, darunter die Geschwister Dario und Daniela Amodei.
An der Finanzierung beteiligten sich mehrere namhafte Investoren, darunter Bessemer Venture Partners, Cisco Investments, D1 Capital Partners, Fidelity Management & Research Company, General Catalyst, Jane Street, Menlo Ventures und Salesforce Ventures. Laut Crunchbase erhöht sich damit das von Anthropic eingesammelte Gesamtkapital auf 18,2 Milliarden Dollar.
Geschäftswachstum und finanzielle Situation
Anthropic hat ein bemerkenswertes kommerzielles Wachstum erlebt. Das Unternehmen erreichte Berichten zufolge im letzten Jahr einen annualisierten Umsatz von rund 1 Milliarde Dollar, was einer Verzehnfachung im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieses Wachstum hat sich weiter beschleunigt, mit einer Umsatzsteigerung von 30% allein in den ersten zwei Monaten des Jahres 2025.
Trotz dieses beeindruckenden Umsatzwachstums arbeitet Anthropic weiterhin mit Verlust, da das Unternehmen stark in Forschung und Entwicklung investiert. Laut The Information hat das Unternehmen Investoren mitgeteilt, dass es in diesem Jahr voraussichtlich 3 Milliarden Dollar verbrennen wird.
Strategischer Fokus und jüngste Entwicklungen
Anthropic erklärte, die neue Investition für die Weiterentwicklung seiner KI-Systeme der nächsten Generation, den Ausbau seiner Rechenkapazitäten, die Vertiefung der Forschung in mechanistischer Interpretierbarkeit und Alignment sowie die Beschleunigung seiner internationalen Expansion zu nutzen.
Die Finanzierungsankündigung erfolgt kurz nach der Einführung des neuesten Flaggschiff-KI-Modells des Unternehmens, Claude 3.7 Sonnet, das als „Hybrid-Reasoning“-Modell beschrieben wird. Anthropic positioniert sich als eine forschungsorientiertere und sicherheitsbewusstere Alternative zu seinem Hauptkonkurrenten OpenAI.
In den letzten Monaten hat Anthropic mehrere strategische Schritte unternommen:
- Einführung neuer Tools, einschließlich computernutzender „Agenten“
- Start eines Desktop-Clients und mobiler Anwendungen
- Eröffnung von Büros in Europa
- Hochkarätige Einstellungen, darunter Instagram-Mitbegründer Mike Krieger, OpenAI-Mitbegründer Durk Kingma und der ehemalige OpenAI-Sicherheitsforscher Jan Leike
Strategische Partnerschaften
Anthropic hat seine Beziehung zu Amazon gestärkt, das insgesamt 8 Milliarden Dollar in das Startup investiert hat. Diese Partnerschaft macht AWS zum „primären Cloud- und Trainingspartner“ von Anthropic für die Bereitstellung seiner größten KI-Modelle. Amazon und Anthropic arbeiten auch zusammen, um Amazons maßgeschneiderte KI-Chips, Trainium, für Modelltrainings-Workloads zu optimieren. Darüber hinaus betreiben Anthropics Modelle Teile von Amazons aufgewertetem virtuellen Assistenten Alexa+.
Google hat ebenfalls mehr als 3 Milliarden Dollar in das Unternehmen investiert, was die strategische Bedeutung unterstreicht, die große Technologieunternehmen der fortschrittlichen KI-Entwicklung beimessen.
Während OpenAI sich zunehmend auf Verbraucheranwendungen konzentriert, hat sich Anthropic hauptsächlich als B2B-Technologieanbieter positioniert, der anderen Unternehmen ermöglicht, mit seinen Modellen zu arbeiten. Dieser Ansatz hat Kunden von Startups bis hin zu globalen Unternehmen wie Zoom, Snowflake und Pfizer angezogen.
Quellen: TechCrunch, VentureBeat