Eine kritische Klausel im Partnerschaftsvertrag zwischen Microsoft und OpenAI könnte den gesamten Deal auflösen. Dies tritt ein, falls OpenAI eine künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) entwickelt. Die Klausel ist nun ein zentraler Punkt in den Neuverhandlungen der beiden Unternehmen. Der Journalist Steven Levy berichtet in einem Artikel für Wired, dass diese Bestimmung zu erheblichen Spannungen führt.
Laut Vertrag kann der Vorstand von OpenAI Microsoft den Zugang zu neuen Modellen verwehren. Dafür muss der Vorstand feststellen, dass eine AGI erreicht wurde. Der Vertrag definiert AGI als ein System, das „Menschen bei den meisten wirtschaftlich wertvollen Arbeiten übertrifft“. Zusätzlich muss die Technologie in der Lage sein, Gewinne von über 100 Milliarden US-Dollar zu erzielen.
Wie Wired aus informierten Quellen erfuhr, verbietet der Vertrag Microsoft außerdem die Entwicklung einer eigenen AGI.
Ursprünglich bestand OpenAI auf der Klausel, da die Führungskräfte eine baldige Entwicklung von AGI erwarteten. Microsoft stimmte zu, weil das Unternehmen das Risiko als gering einschätzte. Diese Einschätzung hat sich geändert. Der CEO von OpenAI, Sam Altman, deutete an, dass AGI schon bald erreicht werden könnte.
OpenAI plant derzeit eine Umstrukturierung in eine „Public Benefit Corporation“. Diese Änderung erfordert die Zustimmung von Microsoft. Dadurch erhält der Softwarekonzern einen Hebel, um die AGI-Klausel neu zu verhandeln oder sogar ihre Entfernung zu fordern.