Apple vollzieht eine bedeutende Umstrukturierung seiner Führungsebene. CEO Tim Cook hat offenbar Mike Rockwell, den Schöpfer des Vision Pro, mit der Leitung des angeschlagenen Siri-Teams beauftragt. Das berichtet Mark Gurman von Bloomberg. Rockwell wird demnach künftig an Softwarechef Craig Federighi berichten, wodurch Siri vollständig aus dem Verantwortungsbereich von KI-Leiter John Giannandrea herausgelöst wird.
Die Neuorganisation erfolgt, während Apple mit erheblichen Verzögerungen bei seinen KI-Funktionen kämpft. Cook hat offenbar das Vertrauen in Giannandreas Fähigkeit verloren, die Produktentwicklung voranzutreiben. Giannandrea bleibt zwar im Unternehmen und leitet weiterhin KI-Forschung und -Tests, doch die Änderungen verdeutlichen Apples dringenden Handlungsbedarf angesichts Siris Rückstand gegenüber der Konkurrenz.
Rockwell, der erfolgreich das Vision-Pro-Headset zur Marktreife brachte, gibt seine bisherige Position als Leiter der Vision Products Group auf. Paul Meade übernimmt die Hardware-Entwicklung für Vision Pro. Unter Rockwells Führung erforderte die Vision Pro zahlreiche technische Durchbrüche, teilweise auf Basis verschiedener Varianten von künstlicher Intelligenz.
Apple steht in der Kritik, Siri-Funktionen beworben zu haben, die noch nicht einsatzbereit waren. Siri-Leiter Robby Walker bezeichnete die Verzögerungen kürzlich in einem Teammeeting als „hässlich“ („ugly“) und potenziell peinlich.
Die Führungsänderungen wurden seit Monaten vorbereitet. Apple hatte bereits zuvor Rockwells vertraute Mitarbeiterinnen Kim Vorrath und Aimee Nugent in die Siri-Gruppe versetzt. Beide Führungskräfte sind dafür bekannt, schwierige Projekte zu retten. Apples Führungsspitze hat die KI-Strategie auch beim jüngsten jährlichen „Top 100“-Führungstreffen intensiv diskutiert.