Open Source Initiative veröffentlicht erste Open Source AI Definition

Die Open Source Initiative (OSI) hat Version 1.0 ihrer Open Source AI Definition (OSAID) veröffentlicht und damit den ersten Industriestandard zu der Frage festgelegt, ob ein KI-System als wirklich quelloffen gelten kann. Die OSAID wurde über Jahre in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Industrie entwickelt und erfordert von Open-Source-KI ausreichende Informationen, um das Modell im Wesentlichen nachzubilden, einschließlich Details über Herkunft, Verarbeitung und Lizenzierung der Trainingsdaten. Sie gewährt auch Nutzungsrechte wie die Freiheit, das Modell zu verwenden, zu modifizieren und darauf aufzubauen.

Obwohl die OSI keine Durchsetzungsmechanismen hat, plant sie KI-Modelle zu kennzeichnen, die fälschlicherweise als „Open Source“ beschrieben werden und die OSAID-Kriterien nicht erfüllen. Mehrere große Technologieunternehmen haben den Begriff für KI-Veröffentlichungen verwendet, ohne vollständig den Open-Source-Prinzipien zu entsprechen.

Ein solches Beispiel ist Meta, bekannt für seine „Llama“-Modelle. Diese sind aber nicht Open Source nach den Buchstaben der OSAID, denn das Unternehmen hält die Trainingsdaten geheim und limitiert die kommerzielle Nutzung. Meta-Sprecherin Faith Eischen erklärte gegenüber The Verge:

“There is no single open source AI definition, and defining it is a challenge because previous open source definitions do not encompass the complexities of today’s rapidly advancing AI models.”

(auf Deutsch: „Es gibt keine einheitliche Open-Source-Definition von KI, und die Definition ist eine Herausforderung, da frühere Open-Source-Definitionen die Komplexität der heutigen, sich schnell entwickelnden KI-Modelle nicht erfassen.“

Die erste Version der Definition befasst sich nicht umfassend mit Fragen im Zusammenhang mit proprietärer Datenlizenzierung oder dem Urheberrecht im Kontext von KI-Modellen. Um die Weiterentwicklung der OSAID zu steuern, hat die OSI einen Ausschuss gebildet, der ihre Anwendung überwachen und Änderungen für zukünftige Versionen vorschlagen soll, da sich die komplexe Landschaft der Open Source AI weiter entwickelt.

Quellen: TechCrunch, Open Source Initiative

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