Vor nicht allzu langer Zeit war das Erzeugen eines Bildes mit KI eher eine technische Spielerei. Es war ein netter Partytrick mit begrenztem praktischem Nutzen. Im Jahr 2025 hat sich das geändert. Die KI-Bilderzeugung hat sich zu einem praktischen Werkzeug für Marketing-Profis entwickelt. Von einzigartigen Visuals für Social-Media-Kampagnen über Website-Assets bis hin zu konzeptionellen Produktfotos: Diese Tools können die Erstellung von Inhalten beschleunigen und verbessern.
Die Herausforderung für dich ist jedoch, dass der Markt unübersichtlich, komplex und schnelllebig geworden ist. Er wird von Tech-Giganten, spezialisierten Start-ups und Open-Source-Communities bevölkert. Jede dieser Gruppen hat unterschiedliche Stärken, Schwächen und Philosophien. Für einen Freelancer, eine Agentur oder ein Marketingteam in einem Unternehmen erfordert die Wahl eines KI-Bildgenerators einen Kompromiss: Du musst zwischen Qualität, Benutzerfreundlichkeit, Kosten, Workflow-Integration und vor allem dem rechtlichen Risiko abwägen.
Der folgende Überblick führt dich durch diese vielfältige Landschaft. Er gliedert den Markt für KI-Bilderzeugung in vier verschiedene Kategorien: proprietäre Plattformen von großen Tech-Titanen und KI-Start-ups, die auf Rechtssicherheit ausgerichteten Angebote von Stockfoto-Anbietern, die „All-in-One“-Aggregator-Plattformen und die Open-Source-Modelle, die dir die größte Kontrolle geben und die du sogar direkt auf deinem eigenen Gerät nutzen kannst.
Dieser Überblick gibt dir also die nötigen Einblicke, damit du genau das Tool auswählen kannst, das am besten zu deinem Budget, deiner Risikobereitschaft (oder der deines Arbeitsgebers) sowie deinen kreativen Zielen passt.
- #1: Die Titanen der Branche (proprietäre Plattformen)
- Midjourney: das Tool der Wahl für hohen Realismus
- Adobe Firefly: der Unternehmensstandard für kommerzielle Sicherheit
- OpenAIs Bilderzeugung in ChatGPT: das Mehrzweck-Tool für die dialogbasierte Erstellung
- Google Imagen: das Werkzeug des Technologen für hochauflösende Ergebnisse
- Canva Magic Media: der Assistent des Marketers für schnelle Inhaltserstellung
- #2: Die Bastionen des Vertrauens (Stockfoto-Integrationen)
- #3: Die großen Aggregatoren (Multi-Modell-Plattformen)
- #4: Praktisch unbegrenzte Kontrolle (Open-Source-Modelle)
- Analyse & Empfehlungen
- Fazit
#1: Die Titanen der Branche (proprietäre Plattformen)
Diese Kategorie ist das prominenteste und am weitesten verbreitete Segment des Marktes. Es wird von großen Technologieunternehmen und spezialisierten KI-Anbietern dominiert. Sie entwickeln ihre eigenen KI-Bildmodelle. Sie bieten diese über ausgefeilte und meist abgeschlossene Dienste an. Sie repräsentieren das Neueste vom Neuen der KI-Bilderzeugung und bieten modernste Funktionen und (meist) benutzerfreundliche Oberflächen. Jeder Anbieter hat dabei seinen eigenen Ansatz mit Blick auf kreative Ergebnisse und kommerzielle Nutzung.
Midjourney: das Tool der Wahl für hohen Realismus
Midjourney hat den Standard für ästhetische Topleistung im Bereich KI-Bilder gesetzt. Das Tool ist bekannt für detaillierte, hyperrealistische und anspruchsvolle Bilder. Diese wirken oft eher wie digitale Konzeptkunst als typische KI-Renderings. Für Kreative, die visuellen Eindruck und stilistisches Flair priorisieren, gilt Midjourney bei vielen als die erste Wahl.
Stärken:
- Überragende Bildqualität: Die Plattform zeichnet sich durch das Rendern von Details wie Gesichtszügen, Beleuchtung und Texturen aus. Das Ergebnis ist eine erstklassige Bildqualität.
- Erweiterte kreative Kontrolle: Midjourney bietet eine leistungsstarke Suite von Werkzeugen zur Verfeinerung von Bildern nach der ersten Erzeugung. Dazu gehören Optionen zum Hochskalieren, Remixen und Erstellen von Variationen.
- Verbesserte Zugänglichkeit: Während es als Bot in der Chat-App Discord begann, bietet Midjourney inzwischen glücklicherweise eine traditionelle Weboberfläche. Das macht es für nicht-technische Benutzer wesentlich zugänglicher.
Schwächen:
- Kommerzielles Risiko: Dies ist der größte Nachteil von Midjourney für den professionellen Einsatz. Die Plattform legt ihre Trainingsdatenquellen nicht offen. Sie bietet keinen rechtlichen Schutz („IP indemnification“) gegen Urheberrechtsansprüche. Das Modell kann problemlos geschützte Logos und urheberrechtlich geschützte Charaktere erzeugen, wodurch die rechtliche Last auf dir als Benutzer liegt.
- Datenschutzbedenken bei günstigeren Tarifen: Bei den erschwinglicheren Plänen sind alle erzeugten Bilder standardmäßig öffentlich: Sie sind in einem Community-Feed sichtbar. Das ist natürlich nicht geeignet für vertrauliche Kundenarbeiten und ähnliche Anwendungsfälle. Echte Privatsphäre erfordert einen teureren „Pro“-Plan.
- Begrenzte Workflow-Integration: Als eigenständige Anwendung fehlt eine tiefe Integration in breitere kreative Software-Ökosysteme wie die Adobe Creative Cloud. Das kann professionelle Arbeitsabläufe erschweren.
Website & Preise:
- Offizielle Website: midjourney.com
- Preismodell: Midjourney hat wie viele ein Abonnementmodell. Die Pläne beginnen bei etwa 10 US-Dollar pro Monat. Für den professionellen Einsatz ist jedoch der Pro Plan (60 $/Monat) oder höher erforderlich, um den „Stealth Mode“ für die private Bilderzeugung zu nutzen. Alle kostenpflichtigen Pläne gewähren kommerzielle Nutzungsrechte für die von dir erstellten Bilder.
Adobe Firefly: der Unternehmensstandard für kommerzielle Sicherheit
Adobe hat seine dominante Position in der Kreativsoftware-Branche genutzt, um sich in diesem Markt zu positionieren. Firefly wird als die Wahl für Unternehmen angepriesen, bei denen rechtliche Konformität an erster Stelle steht. Sein zentrales Wertversprechen ist die „kommerziell sichere“ Bilderzeugung. Diese wird durch eine rechtliche Garantie und die Integration in jene Arbeitsabläufe unterstützt, die viele Profis bereits nutzen.
Stärken:
- Kommerzielle Sicherheit und Freistellung: Adobe trainiert sein Modell mit seiner eigenen umfangreichen Bibliothek lizenzierter Adobe-Stock-Inhalte. Das Unternehmen bietet Unternehmenskunden rechtlichen Schutz (IP indemnification) vor Urheberrechtsansprüchen.
- Tiefe Integration ins Ökosystem: Firefly ist sowohl als eigenständige Webanwendung als auch als Funktionsset direkt in die Adobe Creative Cloud integriert. Funktionen wie Generative Fill in Photoshop und Text-zu-Vektorgrafik in Illustrator schaffen einen hocheffizienten Arbeitsablauf.
- Hochwertiger Fotorealismus: Das Modell ist in der Lage, sehr gute fotorealistische Bilder zu erzeugen. Das macht es zu einem Anwärter für die Erstellung von Marketing- und Werbeinhalten.
Schwächen:
- Weniger künstlerische Flexibilität: Obwohl Firefly im Fotorealismus stark ist, empfinden Kreativprofis die Ergebnisse oft als weniger kreativ oder stilistisch interessant im Vergleich zu Midjourney. Es hat zudem eine klare Schwäche beim Rendern von lesbarem Text in Bildern.
- Kosten auf Credit-Basis: Die professionelle Nutzung wird durch ein „Generative Credits“-System geregelt. Eine dauerhafte Nutzung erfordert ein kostenpflichtiges Abonnement, entweder für einen eigenständigen Firefly-Plan oder einen umfassenden Creative-Cloud-Plan.
Website & Preise:
- Offizielle Website: adobe.com/products/firefly.html
- Preismodell: Firefly verwendet ein Credit-basiertes Abonnement. Ein kostenloser Plan bietet eine begrenzte Anzahl von Credits. Kostenpflichtige Pläne beginnen bei etwa 10 $/Monat. Der Zugang zur IP indemnification ist jedoch in der Regel den höherstufigen Team- und Enterprise-Plänen vorbehalten.
OpenAIs Bilderzeugung in ChatGPT: das Mehrzweck-Tool für die dialogbasierte Erstellung
Anstatt ein eigenständiges Bild-Tool anzubieten, hat OpenAI seine Bilderzeugungsmodelle direkt in sein Flaggschiff-Produkt ChatGPT integriert. Dies positioniert die Bilderstellung als eine native Fähigkeit eines vielseitigen KI-Assistenten. Seine Stärke ist unter anderem der dialogbasierte Ansatz im kreativen Prozess.
Stärken:
- Einfache Bedienung und dialogbasierte Verfeinerung: Der Chat-basierte Arbeitsablauf ist sehr intuitiv. Ein Benutzer kann ein Bild erzeugen und dann einfache, natürlichsprachliche Folgeanweisungen geben wie „füge einen Sonnenuntergang im Hintergrund hinzu“ oder „mache den Stil fotorealistischer“, um das Ergebnis zu verbessern.
- Prompt-Verständnis: Das Tool nutzt das fortschrittliche Sprachverständnis seiner zugrunde liegenden Modelle. Es kann deshalb auch lange, nuancierte und komplexe Prompts mit hoher Genauigkeit interpretieren.
- Texterzeugung: Viele Bildgeneratoren haben Schwierigkeiten mit lesbarem Text, aber nicht ChatGPT. In diesem Bereich ist es erstklassig.
- Vielseitigkeit der Plattform: Für Profis, die bereits ChatGPT Plus für Schreib-, Recherche- und Programmieraufgaben abonnieren, ist der Bildgenerator eine leistungsstarke, integrierte Funktion. Das macht die Plattform zu einem „Schweizer Taschenmesser der KI“.
Schwächen:
- Unklare kommerzielle Nutzungsbedingungen: Die Richtlinien von OpenAI sind für Unternehmen ein Problem. Die aktuellen Nutzungsbedingungen sind weniger explizit als früher, was die Übertragung aller Rechte für kommerzielle Zwecke betrifft. Dies schafft eine rechtliche Grauzone, die Unternehmen von der Nutzung abhalten könnte. Es bietet keine IP Indemnification.
- Strenge Inhaltsmoderation: Die Plattform verwendet Sicherheitsfilter und weigert sich, Bilder von öffentlichen Personen oder bekannten urheberrechtlich geschützten Charakteren zu erzeugen. Dies kann die Nutzung für bestimmte kreative Erkundungen einschränken.
- Langsamere Leistung: Das Modell ist merklich langsamer als viele Konkurrenten. Es erzeugt nur ein einziges Bild pro Prompt. Das kann Arbeitsabläufe behindern, die auf eine schnellere Ideenfindung angewiesen sind.
Website & Preise:
- Offizielle Website: openai.com/chatgpt
- Preismodell: Der Dienst verwendet ein Freemium-Modell. Die Bilderzeugung ist für kostenlose Benutzer mit Einschränkungen verfügbar. Ein ChatGPT Plus-Abonnement (20 $/Monat) ist für den täglichen Gebrauch erforderlich.
Google Imagen: das Werkzeug des Technologen für hochauflösende Ergebnisse
Google verfolgt eine duale Strategie für seine leistungsstarken Imagen-Modelle. Für Verbraucher ist es in den KI-Assistenten Gemini integriert. Für Entwickler und Unternehmen ist es eine skalierbare, API-gesteuerte Lösung innerhalb des Google-Cloud-Ökosystems (Vertex AI). Dieser Ansatz zielt auf technische Benutzer ab, die eine hochauflösende Bilderzeugung in ihre eigenen Anwendungen und Arbeitsabläufe integrieren wollen.
Stärken:
- Modernste Modellqualität: Die neuesten Imagen-Modelle sind sehr wettbewerbsfähig. Sie zeigen eine gute Einhaltung von Prompts und die Fähigkeit, lesbaren Text in Bildern zu rendern, wenn auch nicht auf dem gleichen Niveau wie ChatGPT.
- Leistungsstarkes Entwickler-Ökosystem: Für Unternehmen, die bereits Google Cloud nutzen, bietet Imagen auf Vertex AI eine nahtlose Integration mit einer riesigen Suite von Cloud-Diensten, robusten APIs und unternehmenstauglicher Sicherheit.
- Erweiterter Funktionsumfang: Die Plattform bietet eine umfassende Palette von Funktionen. Dazu gehören neben Text-zu-Bild-Erzeugung auch maskenbasiertes Bearbeiten und eine granulare Kontrolle über fotografische Parameter wie Beleuchtung und Kameraposition. Leider ist das bei der Bilderzeugung in der Gemini-App von Google (noch?) nicht der Fall.
Schwächen:
- Produkt- und Markenverwirrung: Die Vielzahl von Produktnamen (Gemini, Vertex AI, AI Studio, ImageFX) und Modellversionen kann verwirrend sein. Die verbraucherorientierte Version in Gemini ist oft stärker eingeschränkt als die Versionen, die Entwicklern zur Verfügung stehen.
- Komplexe Unternehmenspreise: Während der Gemini-Plan für Verbraucher ein unkompliziertes Abonnement ist, ist die Preisgestaltung für Vertex AI ein Pay-as-you-go-Modell, das auf der Nutzung basiert. Das kann für nicht-technische Benutzer schwer einschätzbar sein.
- Geringe Attraktivität für eigenständige Kreative: Die Plattform ist hauptsächlich für Entwickler und bestehende Google-Cloud-Kunden positioniert. Das macht sie als eigenständiges Kreativwerkzeug im Vergleich zu Midjourney oder Firefly weniger attraktiv.
- Schwierige Iteration einer Bildidee: ChatGPT oder Midjourney bieten Möglichkeiten, ein bereits erzeugtes Bild zu verbessern oder zu verändern. Dies ist mit Imagen innerhalb der Gemini-Plattform nach meiner Erfahrung leider unmöglich. Das kann sehr frustrierend sein.
Website & Preise:
- Offizielle Websites: gemini.google.com (Gemini) und cloud.google.com/vertex-ai (Vertex AI)
- Preismodell: Die verbraucherorientierte Version ist über ein Google AI Pro-Abonnement (ca. 20 $/Monat) erhältlich, das auch andere Elemente wie Cloud-Speicherplatz enthält. Die Nutzung für Unternehmen über Vertex AI erfolgt auf Pay-as-you-go-Basis, wobei die Kosten je nach Nutzungsvolumen variieren.
Canva Magic Media: der Assistent des Marketers für schnelle Inhaltserstellung
Canvas KI-Tool Magic Media ist nicht als direkter Konkurrent zu High-End-Generatoren positioniert. Es ist vielmehr eine integrierte Funktion seiner Grafikdesign-Plattform. Sein Wert liegt nicht darin, die künstlerischsten Bilder zu produzieren. Es geht vielmehr um Geschwindigkeit und Effizienz für Marketer, Social-Media-Manager und Geschäftsanwender, die schnell Visuals benötigen, die „ausreichend gut“ sind.
Stärken:
- Workflow-Integration: Mit Magic Media kannst du ein Bild erzeugen und es sofort in einen Social-Media-Post, eine Präsentation oder einen Flyer integrieren. Dafür nutzt du Canvas‘ Bibliothek von Vorlagen und Designelementen, alles innerhalb eines einzigen Arbeitsablaufs.
- Einfache Bedienung: Die Benutzeroberfläche ist bekanntermaßen anfängerfreundlich. Das macht es zu einem der zugänglichsten KI-Bild-Tools auf dem Markt für Nicht-Designer.
- Starker Datenschutz und klare kommerzielle Bedingungen: Canva hat eine benutzerfreundliche Richtlinie: Es verwendet keine Kundeninhalte, um seine KI-Modelle zu trainieren. Erzeugte Bilder sind standardmäßig privat und haben eine klare Lizenz für die kommerzielle Nutzung.
Schwächen:
- Unterdurchschnittliche Modellqualität: Das zugrunde liegende KI-Modell gilt weithin als weniger leistungsfähig als die Marktführer. Es hat besonders Schwierigkeiten mit Fotorealismus und erzeugt oft Ergebnisse, die eher wie ein Cartoon aussehen oder häufige KI-Artefakte wie verformte Hände aufweisen.
- Begrenzte kreative Kontrolle: Magic Media ist bewusst ein minimalistisches Werkzeug. Es fehlen die fortgeschrittenen Feinabstimmungsoptionen, In-Painting-Fähigkeiten und die dialogbasierte Verbesserung, die man in spezialisierteren Generatoren findet.
Website & Preise:
- Offizielle Website: canva.com
- Preismodell: Magic Media ist auf Freemium-Basis verfügbar. Der kostenlose Plan enthält eine begrenzte Anzahl von Credits. Um höhere Nutzungsgrenzen freizuschalten, ist ein Abonnement für Canva Pro (ca. 15 $/Monat) oder Canva for Teams erforderlich.
#2: Die Bastionen des Vertrauens (Stockfoto-Integrationen)
Da generative KI das traditionelle Stockfoto-Geschäft bedroht, haben die größten Akteure der Branche reagiert: Sie haben ihre eigenen KI-Bildgeneratoren integriert. Ihre Strategie ist es dabei nicht, bei der reinen Kreativität zu konkurrieren. Stattdessen nutzen sie ihre Kernressourcen: riesige, rechtlich geprüfte Inhaltsbibliotheken und ein vertrauenswürdigen Markenimage.
Generative AI by Getty Images: der Goldstandard für IP Indemnification
Getty Images hat sein generatives KI-Tool als die definitive Lösung für große Unternehmen positioniert. Dort hat die Minderung rechtlicher Risiken höchste Priorität: Es wird ausschließlich mit Gettys eigener lizenzierter Kreativbibliothek trainiert. Dieser „Walled Garden“-Ansatz soll verhindern, dass wiedererkennbare Charaktere, Logos oder anderes geistiges Eigentum Dritter erzeugt werden.
Stärken:
- Rechtlicher Schutz: Jedes erzeugte und lizenzierte Bild kommt mit einer erheblichen finanziellen Freistellung. Dies bietet einen Schutz gegen potenzielle Ansprüche wegen Verletzung geistigen Eigentums.
- Exklusivität und Datenschutz der Inhalte: Jedes von dir erzeugte Bild wird privat gehalten. Es wird niemals zur öffentlichen Getty-Bibliothek hinzugefügt oder anderen Kunden zur Lizenzierung zur Verfügung gestellt. Das schützt deine kreative Arbeit.
- Unternehmensreife Funktionen: Die Plattform ist für Geschäftsworkflows konzipiert. Sie bietet benutzerdefinierte Modell-Feinabstimmung für spezifische Markenästhetiken und integrierte Bearbeitungswerkzeuge.
Schwächen:
- Hohe Kosten: Dieses Maß an Sicherheit hat einen hohen Preis. Der Zugang basiert auf einem Pay-per-Generation-Modell. Das macht es zu einer der teuersten Optionen für den Einsatz in großem Umfang.
- Kreative Einschränkungen: Die sicheren Trainingsdaten sind zwar rechtlich einwandfrei, können aber die kreative Bandbreite und stilistische Vielfalt beschränken.
- Variable Bildqualität: Nutzerrezensionen legen nahe, dass die Bildqualität bisweilen hinter den Spitzenmodellen wie Midjourney zurückbleibt. Die Ergebnisse wirken gelegentlich generisch oder eben wie typische Stockfotografie. Angesichts des Trainingsmaterials sollte das nicht überraschen.
Website & Preise:
- Offizielle Website: gettyimages.com/ai
- Preismodell: Der Dienst verwendet ein Pay-per-Generation-Credit-System. Die Preise beginnen bei etwa 2 US-Dollar pro Bild, wobei die Kosten mit größeren Credit-Paketen sinken.
Depositphotos AI Image Generator: eine kostengünstige und kommerziell sichere Alternative
Depositphotos bietet in Partnerschaft mit dem KI-Anbieter Bria.ai einen KI-Bildgenerator an. Er richtet sich an kleine bis mittelständische Unternehmen und Freelancer. Er schafft ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Wert und integriert die KI-Generierung direkt in seine erschwinglichen Stockfoto-Abopläne.
Stärken:
- Kosteneffizienz: Das Hauptverkaufsargument ist die Einbeziehung der unbegrenzten KI-Bilderzeugung in die bestehenden, preisgünstigen Stockfoto-Abos. Dies bietet einen hochwertigen, risikoarmen Einstiegspunkt für Profis.
- Kommerzielle Sicherheit und Lizenzierung: Das Tool ist darauf ausgelegt, kommerziell sichere Bilder zu produzieren. Alle erzeugten Visuals werden unter der Depositphotos-Standardlizenz für die kommerzielle Nutzung bereitgestellt.
- Exklusivität der Inhalte: Wie bei Getty werden die von einem Benutzer erzeugten Bilder exklusiv an ihn lizenziert. Sie werden nicht weiterverkauft oder der öffentlichen Stock-Bibliothek hinzugefügt.
Schwächen:
- Fehlende explizite Freistellung: Obwohl als „kommerziell sicher“ vermarktet, bietet Depositphotos nicht die hochwertige finanzielle Freistellung. Dies ist also ein geringeres Maß an rechtlicher Sicherheit.
- Einschränkungen der Standardlizenz: Die gebündelte Standardlizenz verbietet die Verwendung von Bildern auf Artikeln zum Wiederverkauf (wie T-Shirts oder Tassen) und begrenzt die Druckauflagen. Eine erweiterte Lizenz für diese Anwendungsfälle kann zusätzliche Kosten verursachen.
- Modellleistung: Das zugrunde liegende Bria.ai-Modell ist gut, wird aber im Allgemeinen nicht auf dem gleichen Leistungsniveau wie die Branchenführer von OpenAI oder Midjourney gesehen.
Website & Preise:
- Offizielle Website: depositphotos.com/ai-image-generator.html
- Preismodell: KI-Generierung ist nicht als eigenständiges Produkt erhältlich, sondern ist in Depositphotos-Abonnements enthalten, das bei etwa 29 US-Dollar pro Monat beginnt.
#3: Die großen Aggregatoren (Multi-Modell-Plattformen)
Mit der Reife des Marktes ist eine neue Kategorie von Plattformen entstanden. Sie entwickeln nicht immer ihre eigenen KI-Modelle. Stattdessen fungieren sie eher als Aggregatoren. Anders gesagt: Sie bieten eine einheitliche Benutzeroberfläche und eine Workflow-Schicht über verschiedene führende Drittanbieter-Modelle. Diese Plattformen sind kreative Spielplätze. Auf ihnen kannst du mit vielen verschiedenen Modellen experimentieren, um das perfekte Tool für deine Aufgabe zu finden.
Krea.ai: der All-in-One-Hub zum Experimentieren
Krea.ai hat sich als führende Multi-Modell-Plattform etabliert. Es bietet eine umfassende Kreativ-Suite, die den Zugang zu einer kuratierten Auswahl von Spitzen-KI-Modellen mit seinen eigenen innovativen und benutzerfreundlichen Werkzeugen bündelt. Benutzern können mit verschiedenen Modellen für verschiedene Aufgaben experimentieren, alles innerhalb eines einzigen Abonnements.
Stärken:
- Modellbibliothek: Die Plattform bietet Zugang zu einer vielfältigen Palette von Modellen. Dazu gehören eigene, feinabgestimmte Versionen und führende proprietäre Modelle über API. So können Benutzer das optimale Werkzeug für jede kreative Herausforderung auswählen.
- Innovative und intuitive Werkzeuge: Krea zeichnet sich durch proprietäre Funktionen wie seine Echtzeit-KI-Leinwand aus. Diese bietet eine interaktive Möglichkeit, Bilder zu erzeugen und zu manipulieren. Hinzu kommt ein leistungsstarkes Hochskalierungs-Enhancer-Tool.
- Benutzerdefiniertes Modelltraining: Ähnlich wie Leonardo.Ai unten, ermöglicht Krea Benutzern der kostenpflichtige Pläne, ihre eigenen benutzerdefinierten Modelle zu trainieren. Dadurch lassen sich spezifischer Stile oder Charaktere für konsistente Ergebnisse nachbilden.
Schwächen:
- Komplexe Lizenzierung: Kommerzielle Nutzungsrechte werden nur mit einem kostenpflichtigen Abonnement gewährt, während der kostenlose Plan dies ausdrücklich verbietet. Darüber hinaus können die Rechte durch die Bedingungen der verschiedenen Drittanbieter-Modelle kompliziert werden, die du über die Plattform nutzt.
- Credit-basierte Preisgestaltung: Die professionelle Nutzung erfordert ein kostenpflichtiges Abonnement, das auf „Compute Units“ basiert. Dies kann schwieriger zu verfolgen und vorherzusagen sein als ein einfacher Pro-Bild-Plan oder eine Flatrate.
Website & Preise:
- Offizielle Website: krea.ai
- Preismodell: Krea verwendet ein Freemium-Modell mit Abonnementstufen, die auf „Compute Units“ basieren. Kostenpflichtige Pläne, die für eine kommerzielle Lizenz erforderlich sind, beginnen bei 10 US-Dollar pro Monat.
Leonardo.Ai: die Plattform des Spezialisten für benutzerdefinierte Modelle
Leonardo.Ai hat sich seine eigene Nische geschaffen. Es konzentriert sich auf die Bedürfnisse von Spieleentwicklern, Konzeptkünstlern und anderen fortgeschrittenen Kreativprofis. Es bietet Zugang zu einer Bibliothek von Allzweckmodellen und ist zugleich eine Plattform, auf der du eigene KI-Modelle trainieren kannst, um Assets mit einem konsistenten und einzigartigen Stil zu erzeugen.
Stärken:
- Benutzerdefiniertes Modelltraining: Es befähigt Benutzer, ein Maß an stilistischer Konsistenz für Branding oder Spieleentwicklung zu erreichen, das mit Allzweck-Tools nur schwer möglich ist.
- Hochwertige spezialisierte Modelle: Die Plattform bietet eine kuratierte Bibliothek leistungsstarker, vortrainierter Modelle. Diese sind auf spezifische Genres wie filmische Visuals oder Anime-Stile feinabgestimmt und bieten gute Ausgangspunkte.
- Großzügiger kostenloser Tarif: Leonardo.Ai bietet einen robusten kostenlosen Plan. Dieser beinhaltet eine beträchtliche tägliche Zuteilung von Generierungs-Token, was seine fortschrittlichen Funktionen für Experimente sehr zugänglich macht.
Schwächen:
- Komplexität der Plattform: Die große Auswahl an Modellen, Einstellungen und fortgeschrittenen Funktionen kann für Anfänger eine steile Lernkurve darstellen.
- Gestaffelte kommerzielle Nutzungsrechte: Die Bedingungen für die kommerzielle Nutzung sind an die Abonnementstufe gebunden. Inhalte, die im kostenlosen Plan erstellt werden, sind standardmäßig öffentlich und unterliegen einer anderen Lizenz als die privaten Generierungen in kostenpflichtigen Plänen.
Website & Preise:
- Offizielle Website: leonardo.ai
- Preismodell: Die Plattform verwendet ein Freemium-Modell mit Token-basierten Abonnements. Der kostenlose Plan bietet 150 tägliche Token. Kostenpflichtige Pläne, die die private Generierung beinhalten, beginnen bei 10 $/Monat (jährliche Abrechnung).
Das breitere Ökosystem
Über Krea und Leonardo hinaus gibt es eine Reihe anderer Plattformen wie NightCafe und Pollo AI. Sie dienen als benutzerfreundliche Gateways zum breiteren KI-Modell-Ökosystem. Für Profis ist ihre Hauptfunktion oft entdecken und experimentieren. Ein Benutzer kann beispielsweise denselben Prompt effizient über mehrere Modelle auf einer einzigen Plattform testen. Damit kannst du schnell feststellen, welches für eine bestimmte Aufgabe am besten geeignet ist.
Es ist jedoch wichtig für kommerzielle Nutzer zu bedenken, dass diese Plattformen eine weitere Schicht von Geschäftsbedingungen über die Lizenzen der zugrunde liegenden Modelle legen. Das erfordert eine sorgfältige Prüfung.
#4: Praktisch unbegrenzte Kontrolle (Open-Source-Modelle)
Zu guter Letzt: Das Open-Source-Ökosystem bietet ein ganz anderes Wertversprechen. Es ist ein durchaus schwieriger Kompromiss für Profis: Im Austausch für die volle technische und rechtliche Verantwortung erhältst du ultimative kreative Kontrolle, praktisch unbegrenzte Anpassungsmöglichkeiten und vollständige Privatsphäre. Diese Kategorie ist für den Power-User, der seine generativen Werkzeuge nicht nur nutzen, sondern selbst bauen und optimieren möchte. Diese Modelle laufen auf deinem eigenen Computer, frei von den Einschränkungen, Kosten und Inhaltsfiltern kommerzieller Dienste.
Stable Diffusion, Flux und andere: Die Basis
Stable Diffusion war das Modell, das die Open-Source-KI-Kunstrevolution ausgelöst hat. Flux ist sein Nachfolger der nächsten Generation, der von vielen aus dem ursprünglichen Team entwickelt wurde. Es gibt viele weitere Beispiele.
Diese Modelle können in der Regel von der globalen Gemeinschaft endlos modifiziert werden.
Stärken:
- Unendliche Anpassungsmöglichkeiten: Die Open-Source-Natur ermöglicht eine tiefgreifende Anpassung durch von der Community entwickelte Techniken (wie „LoRAs“ und „custom checkpoints“). Damit kannst du das Modell darauf trainieren, jeden spezifischen Charakter oder Kunststil mit hoher Konsistenz zu replizieren.
- Totale Kontrolle und Privatsphäre: Indem du die Modelle auf einem lokalen Rechner ausführst, hast du die vollständige Kontrolle über den Generierungsprozess und deine Daten. Es gibt keine Inhaltsfilter und keine externe Überwachung, was absolute Privatsphäre gewährleistet.
- Blühendes Ökosystem: Um diese Modelle herum ist ein riesiges Ökosystem aus kostenloser Software, Drittanbieter-Diensten und Modell-Sharing-Repositorien gewachsen. Dies bietet eine Fülle von Werkzeugen und Ressourcen.
Schwächen:
- Hohe rechtliche Haftung: Die Modelle wurden anhand riesiger Datensätze trainiert, die aus dem öffentlichen Web gesammelt wurden. Diese enthalten große Mengen urheberrechtlich geschützten Materials. Das rechtliche Risiko bei der kommerziellen Nutzung der Ergebnisse liegt vollständig bei dir.
- Steile technische Hürde: Um professionelle Ergebnisse zu erzielen, ist eine Investition erforderlich. Du benötigst beispielsweise einen leistungsstarken lokalen Computer mit einer High-End-Grafikkarte (GPU) sowie das Fachwissen, um die Software zu installieren und teilweise komplexe Benutzeroberflächen zu navigieren.
ComfyUI: das Cockpit des Power-Users
ComfyUI ist kein KI-Modell, sondern die branchenübliche Benutzeroberfläche für Profis, die mit Open-Source-Modellen wie Stable Diffusion und Flux arbeiten. Es bietet eine visuelle Umgebung in Form eines Flussdiagramms, in der du komplexe generative Arbeitsabläufe mit hoher Präzision entwerfen und ausführen kannst. Es ist ein großartiges Werkzeug für den technischen Künstler, der absolute, wiederholbare Kontrolle über die gesamte Generierungspipeline benötigt. Das System hat jedoch eine extrem steile Lernkurve.
Analyse & Empfehlungen
Das richtige Werkzeug muss am Ende zu deinen Prioritäten passen. Dieser Abschnitt gibt dir einen groben Vergleich und direkte Empfehlungen basierend auf gängigen beruflichen Rollen.
Für Corporate-Marketing- & Branding-Teams
- Prioritäten: Markensicherheit, rechtliche Konformität, Workflow-Integration und Konsistenz.
- Top-Empfehlung: Adobe Firefly. Die IP Indemnification für Unternehmenskunden, kombiniert mit der tiefen Integration in die Adobe Creative Cloud Suite, die Marketingteams bereits nutzen, macht es zur Standardwahl. Die Möglichkeit, Generative Fill in Photoshop zu verwenden oder Assets direkt in Adobe Express zu erstellen, optimiert die gesamte Content-Kette und minimiert das rechtliche Risiko.
- Zweite Empfehlung: Generative AI by Getty Images. Für große Werbekampagnen oder öffentlichkeitswirksame Assets, bei denen rechtliche Sicherheit oberste Priorität hat, ist das Tool von Getty der ultimative „sichere Hafen“. Die hohen Kosten rechtfertigen sich durch die umfassende Freistellung, was es ideal für Marketingabteilungen in großen Unternehmen macht.
Für Solo-Freelancer & kleine Agenturen
- Prioritäten: eine Balance aus hochwertiger Ausgabe, erschwinglichen Kosten und klarer kommerzieller Rentabilität.
- Top-Empfehlung: Leonardo.Ai. Die kostenpflichtigen Pläne bieten ein außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Fähigkeit, benutzerdefinierte Modelle zu trainieren, ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, um einzigartige Stile für verschiedene Kunden zu erstellen. Die klaren Eigentumsrechte für private Generierungen in kostenpflichtigen Plänen bieten die notwendige rechtliche Klarheit für professionelle Arbeit.
- Zweite Empfehlung: Depositphotos AI Image Generator. Für Freelancer und Agenturen, deren Arbeit stark auf traditionelle Stockbilder angewiesen ist, ist das Wertversprechen unübertroffen, unbegrenzte KI-Generierungen als Teil eines erschwinglichen Stockfoto-Abonnements zu erhalten. Es bietet kommerziell sichere Bilder für alltägliche Marketingaufgaben zu sehr geringen Kosten.
Für Konzeptkünstler & Spieleentwickler
- Prioritäten: maximale künstlerische Qualität, stilistische Kontrolle und die Fähigkeit, konsistente Assets zu erstellen.
- Top-Empfehlung: Midjourney. Für reine künstlerische und konzeptionelle Ideenfindung bleiben seine ästhetische Engine und die Qualität seiner Ausgabe ein Maßstab in der Branche. Es ist das beste Werkzeug, um visuelle Ideen zu erkunden und sehenswerte Konzeptkunst in Portfolio-Qualität zu generieren.
- Power-User-Empfehlung: Stable Diffusion oder Flux mit ComfyUI. Der Open-Source-Weg ist unübertroffen für den technischen Künstler oder Spieleentwickler, der konsistente Charaktermodelle oder spezifische Umgebungs-Assets erstellen muss oder absolute, wiederholbare Kontrolle über die gesamte Generierungspipeline haben möchte. Es erfordert Investition in Zeit und Hardware, bietet aber ein Maß an Kontrolle, das proprietäre Systeme nicht erreichen können.
Fazit
Die Landschaft der KI-Bilderzeugung ist kein simples Feld mehr mit ein oder zwei klaren Gewinnern. Sie hat sich zu einem komplexen Ökosystem entwickelt, in dem das „beste“ Werkzeug von der jeweiligen Aufgabe abhängt.
Die Wahl eines KI-Bildgenerators ist wie die Wahl jedes anderen professionellen Werkzeugs. Du musst zuerst die Aufgabe definieren, deine eigene Risikotoleranz verstehen und dann das Instrument auswählen, das die richtige Balance aus Leistung, Sicherheit und Kontrolle bietet. Während diese Technologie weiter reift, wird sich diese Spezialisierung noch vertiefen.
Wenn du über generative KI auf dem Laufenden bleiben möchtest, kann ich dir den zweiwöchentlichen Smart Content Report Newsletter empfehlen! Es ist eine einfache Möglichkeit, dein Wissen und deine Fähigkeiten in diesem wichtigen Bereich zu verbessern.