OpenAI und Microsoft untersuchen, ob das chinesische KI-Startup DeepSeek unrechtmäßig OpenAI-Technologie für die Entwicklung seines neuen R1-Sprachmodells verwendet hat. Laut Berichten von Bloomberg und der Financial Times prüfen die Unternehmen, ob DeepSeek unerlaubt Datenoutput von OpenAIs Technologie erhalten hat. David Sacks, ein Risikokapitalgeber und Mitglied der Trump-Administration, behauptet, es gebe „substanzielle Beweise“ dafür, dass DeepSeek KI-Destillationstechniken zur Wissensextraktion aus OpenAIs Modellen eingesetzt hat.
Die Situation hat OpenAI dazu veranlasst, die Einführung seines neuen Modells o3-mini zu beschleunigen, wobei das Unternehmen betont, dass dies bereits vor DeepSeeks Auftreten geplant war. Interne Quellen bei OpenAI offenbaren anhaltende Spannungen zwischen Forschungs- und Produktteams, insbesondere hinsichtlich der Ressourcenverteilung zwischen Chat-Produkten und fortgeschrittenen Reasoning-Systemen. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, seine doppelte Identität als Forschungsorganisation und kommerzielles Unternehmen zu vereinbaren.
Die Kontroverse wirft ein Schlaglicht auf breitere Industriedebatten über KI-Entwicklungspraktiken und Datennutzung. OpenAI, das sich derzeit gegen eine Klage der New York Times wegen der Nutzung von Trainingsdaten verteidigt, argumentiert, dass das Training von KI-Modellen mit öffentlich verfügbaren Internetmaterialien unter das Fair-Use-Prinzip des Urheberrechts fällt. DeepSeeks Erfolg mit angeblich geringerem Rechenaufwand hat Fragen zur effizienten Modellentwicklung und zum notwendigen Umfang der Computerinfrastruktur in der KI-Entwicklung aufgeworfen.