Die US-amerikanische Copyright Office hat neue Richtlinien veröffentlicht, die den Urheberrechtsschutz für KI-generierte Inhalte ermöglichen, sofern Menschen wesentlich dazu beitragen oder Änderungen vornehmen. Diese Klarstellung erfolgte in einem Dokument zur künstlichen Intelligenz und Urheberrecht, wie Carl Franzen für VentureBeat berichtet.
Die Behörde definiert drei Hauptszenarien für die Schutzfähigkeit:
- die Integration von menschlich erschaffenen Inhalten in KI-Outputs,
- bedeutende Modifikationen von KI-Material durch Menschen
- oder ausreichend kreative menschliche Beiträge.
Shira Perlmutter, Leiterin der Copyright Office, betont dabei die zentrale Bedeutung menschlicher Kreativität im Urheberrecht. Reine Texteingaben in KI-Systeme reichen für einen Urheberrechtsschutz nicht aus.
Für Unternehmen bedeutet diese Regelung mehr Rechtssicherheit bei der Nutzung von KI in kreativen Prozessen. Sie können ihre Marken in KI-generierte Medien integrieren und urheberrechtlich schützen lassen, wenn ausreichend menschliche Bearbeitung stattfindet.
Die Behörde wertete über 10.000 Stellungnahmen von Kreativen, Juristen und Technologieunternehmen aus. Sie kam zu dem Schluss, dass die bestehenden Gesetze ausreichen und keine neuen Regelungen erforderlich sind.
Diese Position stellt eine Änderung dar, besonders im Vergleich zum Fall des KI-generierten Comics „Zarya of the Dawn“ von Kris Kashtanova, bei dem der Urheberrechtsschutz zunächst gewährt und später zurückgezogen wurde.
Ein dritter Teil der Richtlinien zum Training von KI-Systemen mit urheberrechtlich geschütztem Material wird noch folgen. Dies betrifft besonders Unternehmen wie OpenAI, Anthropic und Google, die sich derzeit Klagen wegen ihrer Trainingsdaten gegenübersehen.
Die Nutzung von KI-Werkzeugen zum Bearbeiten, Verfeinern oder für erste Entwürfe bleibt urheberrechtlich geschützt, solange Menschen die kreative Kontrolle über das Endprodukt behalten. Dies gilt für alle Medienformen wie Text, Bilder, Video und Musik.
Die Kreativbranche hat die neuen Richtlinien überwiegend positiv aufgenommen. KI-Filmemacher und Künstler sehen darin eine Bestätigung ihrer Arbeit, während gleichzeitig der Schutz menschlicher Kreativität gewährleistet bleibt.