Studie: ChatGPT könnte zu „metakognitiver Faulheit“ beim Lernen führen

Eine neue wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass ChatGPT zwar die unmittelbare Aufgabenleistung verbessern kann, aber möglicherweise zu einer übermäßigen Abhängigkeit von KI-Technologie führt. Die von Shufang Tan durchgeführte Studie verglich verschiedene Lernunterstützungsmethoden bei Universitätsstudenten.

An der randomisierten experimentellen Studie nahmen 117 Studierende teil, die in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden. Diese erhielten Unterstützung durch ChatGPT, menschliche Experten, Analysetools für das Schreiben oder keine zusätzliche Hilfe. Die Wissenschaftler untersuchten dabei Motivation, selbstregulierte Lernprozesse und Leistungsergebnisse.

Die ChatGPT-Gruppe zeigte zwar bessere Verbesserungen bei den Aufsatzbewertungen, aber keine signifikanten Unterschiede bei Wissenserwerb und -transfer im Vergleich zu anderen Gruppen. Besonders bemerkenswert war die Beobachtung einer „metakognitiven Faulheit“ bei der KI-gestützten Gruppe.

Die Studie ergab keine Unterschiede in der nachträglichen intrinsischen Motivation zwischen den Gruppen, zeigte jedoch deutliche Abweichungen in den Lernprozessen. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass KI-Werkzeuge zwar kurzfristige Leistungsverbesserungen ermöglichen, aber möglicherweise nicht zu langfristigen Lernerfolgen beitragen.

Die Forscher empfehlen, dass Studierende KI gezielt zum tieferen Verständnis einsetzen sollten, statt sie nur zur effizienten Aufgabenerledigung zu nutzen. Lehrkräfte sollten sorgfältig abwägen, welche Aufgaben sich für KI-Unterstützung eignen.

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